Kosten-Nutzen-Verhältnis Arbeitssicherheit Wirtschaftlicher Erfolg dank betrieblicher Präventionsmaßnahmen

Präventionsmaßnahmen im Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz sind zum einen aus rechtlichen und zum anderen aus ethischen Gründen wichtig. Doch wie steht der Aufwand der Maßnahmen im Verhältnis zu den (Netto-)Vorteilen, welche dein Unternehmen daraus ziehen kann? Der Return on Prevention kann darüber Aufschluss geben.

  • 15.11.2022
  • Hannah Yeboah

Arbeitgeber*innen, die in den Gesundheitsschutz ihres Unternehmens investieren, minimieren das Risiko von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten und sorgen für die Verringerung von Personalausfällen. Das bedeutet auch eine gesteigerte Effizienz und damit einen wirtschaftlichen Vorteil für dein Unternehmen. Es stellt sich jedoch die Frage, wie hoch das tatsächliche wirtschaftliche Erfolgspotenzial ist, welches die Präventionsmaßnahmen erzielen. Erfahre hier, wie der Return on Prevention definiert ist und wie er dir bei der Ermittlung des Kosten-Nutzen-Verhältnis der Präventionsmaßnahmen helfen kann.

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Was versteht man unter dem Return on Prevention?

Der Return on Prevention (RoP) ist eine Anlehnung an die betriebswirtschaftliche Kennzahl “Return on Investment (ROI). Seit 2010 wird der RoP als Einheit verwendet, mithilfe derer sich berechnen lässt, wie hoch das wirtschaftliche Erfolgspotenzial der Investitionen in den Arbeits- und Gesundheitsschutz ist. Er stellt also das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Prävention dar. Der Return on Prevention kann Aufschluss darüber geben, wie sehr sich die Arbeitsschutzmaßnahmen, die du für dein Unternehmen ergriffen hast, auf die Unternehmensziele auswirken und ob sie sich lohnen. Er erleichtert damit das Management der betrieblichen Gesundheitsförderung. Standards für Arbeitsschutzmanagementsysteme, beispielsweise die DIN ISO 45.001:2018, fordern diese Kennzahlen.

Der Return on Prevention liegt im Durchschnitt bei 2,2. Der Nutzen der Investitionen wird also auf mehr als doppelt so hoch geschätzt wie die Kosten, die für die Präventionsmaßnahmen aufgebracht werden müssen. Das ergab eine Studie der internationalen Vereinigung für soziale Sicherheit (IVSS), der deutschen gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und der Berufsgenossenschaft Energie, Textil, Elektro, Medienerzeugnisse (BG ETEM).

Das Ergebnis ist deshalb so wichtig, da du als Unternehmer*in diese bei zukünftigen Entscheidungen für Präventionsmaßnahmen nutzen kannst. Der Return on Prevention zeigt auf, ob und in welchem Umfang deine Investitionen in betriebliche Präventionsarbeit Erfolgspotenzial besitzen. Du hast außerdem die Chance, den Arbeitsschutz neu zu positionieren.

Wie wurde bei der Datenerhebung vorgegangen?

In die Untersuchung wurden Unternehmen einbezogen, welche Erfahrungen im Arbeitsschutz besitzen. Der Forschungsansatz der Studie basiert auf Interviews, in denen die subjektiven Einschätzungen der Befragten bezüglich ihrer Erfahrungen mit betrieblicher Präventionsarbeit ausgedrückt werden.

In erster Linie bewirkt der betriebliche Arbeitsschutz die Reduzierung von Gefahren. © Shutterstock, MIND AND I
Der betriebliche Arbeitsschutz bewirkt in erster Linie die Reduzierung von Gefahren. © Shutterstock, MIND AND I

Zu welchem Ergebnis ist die Studie gekommen?

Wir möchten dir die grundlegenden Ergebnisse der Studie zusammenfassen. Wichtig ist, dass die Ergebnisse nicht überinterpretiert werden, da sie auf (Ein-)Schätzungen beruhen. Dennoch wurde auf eine anspruchsvolle Erhebungsmethode zurückgegriffen.

  • Bereiche, in denen der Einfluss des betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes am größten eingeschätzt wird, sind Produktion, Lagerung und Transport.
  • Die bedeutsamste Auswirkung hat der betriebliche Arbeits- und Gesundheitsschutz auf die Reduzierung der Gefährdungen, die Erhöhung des Gefährdungsbewusstseins der Angestellten, die Reduzierung der sicherheitswidrigen Verhaltensweisen, die Minimierung der Anzahl der Arbeitsunfälle, die Verbesserung des Images und die Reduzierung der Ausfallzeiten.
  • Nach Auffassung von 75 % der befragten Unternehmen führen weitere Investitionen langfristig zu sinkenden oder gleichbleibenden betrieblichen Kosten.
  • Nach Auffassung der befragten Personen rechnen sich Ausgaben für den betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz.

Ein wesentlicher Teil der Ergebnisse beinhaltet die Kosten und Nutzen der Präventionsmaßnahmen, auf die wir nun etwas genauer eingehen werden.

Die Kosten der Prävention können in direkte und indirekte Kosten eingeteilt werden. © Shutterstock, BalkansCat
Die Kosten für die Prävention lassen sich in direkte und indirekte Kosten einteilen. © Shutterstock, BalkansCat

Welche Kosten bringt Prävention mit sich?

Zu den Kosten zählen nicht nur Kosten für Sicherheitsmaterialien, sondern auch für die regelmäßigen Wartungs- und Abschreibungskosten, die jährlichen Arbeitsstunden für die Überwachung sowie die Arbeitszeit, die für Unterweisungen anfällt. Allgemein lassen sich die Kosten in direkte und indirekte Kosten einteilen. Zu den direkten Kosten zählen beispielsweise Interventionsausgaben für Untersuchungskosten oder auch verlorene Arbeitsstunden. Die indirekten Ausgaben umfassen Kosten für Angestellte, die für die Organisation und Durchführung der Arbeitsschutzmaßnahmen verantwortlich sind.

Konkret können Kosten anfallen für:

  • persönliche Schutzausrüstung (PSA),
  • sicherheitstechnische und arbeitsmedizinische Betreuung,
  • präventionsbedingte Qualifizierungsmaßnahmen,
  • Vorsorgeuntersuchungen,
  • Organisationskosten,
  • Investitionskosten,
  • Anlaufkosten.
Präventionsmaßnahmen wirken sich unter anderem auch positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit aus. © Shutterstock, Lucky Business
Präventionsmaßnahmen können sich unter anderem auch auf die allgemeine Mitarbeiterzufriedenheit auswirken. © Shutterstock, Lucky Business

Welchen Nutzen kann dein Unternehmen aus Präventionsmaßnahmen ziehen?

Auch der ökonomische Nutzen, den die Präventionsmaßnahmen mit sich bringen, kann in direkten und indirekten Nutzen eingeteilt werden. Zu dem direkten Nutzen zählen:

Nicht zu unterschätzen ist auch der indirekte Nutzen, der Präventionsarbeit mit sich bringt. Dazu gehören nicht monetarisierbare Vorteile wie:

  • erhöhte Produktivität und verbesserte Servicequalität,
  • verbesserte psychische Gesundheit der Mitarbeitenden,
  • verbessertes Betriebsklima innerhalb des Unternehmens,
  • gesteigerte Arbeitsmoral der Mitarbeitenden,
  • flüssigere Kommunikationsprozesse.

Der indirekte Nutzen beinhaltet Ersparnisse durch die verbesserte Gesundheit deiner Mitarbeitenden. Das verringert wiederum die Anzahl von Risikofaktoren, Unfällen sowie das Vorkommen von Arbeitsunfähigkeit. Im selben Zuge werden dadurch Versicherungskosten gesenkt und du kannst Ausgaben für Ersatzarbeitskräfte einsparen. Selbst Gerichtsverfahren, Geldbußen oder Vertragsstrafen lassen sich durch die Prävention vermeiden.

Wie wirkt sich die Digitalisierung auf den ROP aus?

Das Thema Digitalisierung darf nicht unterschätzt werden, wenn es um den Return on Prevention geht. Diese hat nämlich einen erheblichen Einfluss auf die Arbeitssicherheit in Unternehmen. Mithilfe von Digitalisierungs- und Automatisierungsprozessen lässt sich der Organisationsaufwand im Unternehmen deutlich reduzieren, was wiederum zu weiteren Einsparpotenzialen führt. Ein Beispiel hierfür sind Arbeitsschutzmanagementsysteme.

Arbeitsschutzmanagementsysteme erleichtern es, Gefahren in deinem Unternehmen rechtzeitig zu erkennen. © Shutterstock, metamorworks
Arbeitsschutzmanagementsysteme erkennen Gefahren in deinem Unternehmen rechtzeitig. © Shutterstock, metamorworks

Welche Rolle spielen Arbeitsschutzmanagementsysteme?

Unter einem Arbeitsschutzmanagementsystem (AMS) versteht man ein System, welches Gefahren am Arbeitsplatz ermittelt und erkennt, bevor es zu einem Arbeitsunfall oder einer Berufskrankheit bei Mitarbeitenden kommt.
Daneben kann es dir dabei helfen, die geltenden Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften einzuhalten.

Das Arbeitsschutzmanagementsystem bietet Unternehmen also den Vorteil, dass die Anzahl der Zwischenfälle verringert und die betriebliche Leistung gleichzeitig verbessert wird. Neben der Verbesserung des Unternehmens-Images, gesteigertem Vertrauen und erleichtertem Zugang zu Finanzmitteln, bringen AMS langfristig einen entscheidenden Vorteil mit sich: Die Minimierung der Kosten, die im Falle eines Arbeitsunfalles entstehen würden. Damit handelt es sich bei der Einführung eines Arbeitsschutzmanagementsystems um eine der Präventionsmaßnahmen aus dem Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz, die sich für dich rentieren kann.

Welche AMS-Varianten es gibt und wie die Implementierung gelingt, erfährst du in diesem Beitrag.

Die Deutsche Mittelstandsschutz hilft dir in allen Themen rund um den betrieblichen Arbeitsschutz weiter. © Shutterstock, MAYA LAB
Die Deutsche Mittelstandsschutz unterstützt dich bei allen Themen rund um den betrieblichen Arbeitsschutz. © Shutterstock, MAYA LAB

Die Deutsche Mittelstandsschutz unterstützt bei Präventionsmaßnahmen

Verringerung von Arbeitsunfällen, Effizienzsteigerung und verbessertes Image: Wie wir gesehen haben, ist Prävention im Arbeits- und Gesundheitsschutz ist wichtig und rentiert sich. Die Deutsche Mittelstandsschutz unterstützt dich bei der Prävention. Unsere Angebote reichen von wertvollen Unterweisungen und Online-Trainings zu verschiedenen Themen bis hin zur gesetzlich vorgeschriebenen Gefährdungsbeurteilung. Hole dir ein unverbindliches Angebot bei uns ein und erhalte genau die Produkte, die auf die Bedürfnisse deines Unternehmens abgestimmt sind. Folge uns auch gerne bei LinkedIn, um keine Neuigkeiten mehr zu verpassen.

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