Eine Symbiose aus Urlaub und Arbeit Workation: Das musst du als Arbeitgeber*in beachten

Das Arbeitsmodell Workation kombiniert Entspannung und Erholung mit Flexibilität, Fleiß und Konzentration. Davon können sowohl Arbeitnehmer- wie Arbeitgeber*innen profitieren. Bei uns erhältst du alle nützlichen Informationen zum Thema Workation.

  • 25.04.2024
  • Gero Appel

Workation bietet Arbeitnehmer*innen die Möglichkeit, ihre Arbeit an einem von ihnen ausgewählten Ort auszuführen. In diesem Beitrag informieren wir dich über die Bedeutung und die Gründe von Workation, für welche Zielgruppe das flexible Arbeitsmodell gilt, was es zu beachten gibt und welche Gründe für und gegen eine Workation sprechen.

Das erfährst du in diesem Beitrag:

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Was bedeutet Workation?

Der Begriff Workation setzt sich aus den englischen Wörtern „work“ (deutsch: Arbeit) und „vacation“ (deutsch: Urlaub) zusammen. Er beschreibt also die Kombination aus Arbeit und Urlaub. Mit zunehmender Veränderung der Arbeitswelt und Digitalisierung, entwickeln sich die Anforderungen von Arbeitsprozessen. Das bedeutet, dass sich Arbeitgeber*innen besonders Im 21. Jahrhundert neuen Herausforderungen stellen müssen. Arbeiten heißt längst nicht mehr fünf Tage die Woche à 8 Stunden vor Ort im Büro am Schreibtisch arbeiten, sondern vielmehr die flexible Auswahl des Arbeitsortes, der Arbeitszeit und den Anforderungen, die Arbeitnehmer*innen an ihren Arbeitsplatz haben.

Wie entstand das neue flexible Arbeitsmodell?

Workation ist das Resultat von unterschiedlichen Arbeitsmodellen, die im Zuge des Arbeitswandels eingeführt wurden. Arbeitnehmer*innen wird zunehmend die Möglichkeit einer flexiblen und zu ihren Bedürfnissen angepassten Arbeitsgestaltung angeboten. Folgende Punkte haben die Gestaltung von weiteren flexiblen Arbeitsmodellen geprägt:

Work and Travel

Beim Work and Travel können Menschen für einen bestimmten Zeitraum reisen und an den jeweiligen Orten arbeiten. Deine Mitarbeiter*innen haben die Möglichkeit, sowohl ein anderes Land und dessen Sprache und Kultur kennenzulernen als auch während des Aufenthaltes dort zu arbeiten. Hierbei handelt es sich nicht um den Hauptjob, der in den Urlaub mitgenommen wird. Ziel des Work and Travel ist es, das Reisen in verschiedenen Ländern durch Jobs zu finanzieren. Dadurch sind Arbeitnehmer*innen nicht an einem Ort gebunden und haben zusätzlich die Freiheit, in unterschiedliche Beschäftigungsverhältnisse zu schnuppern.

Durch die Pandemie mussten viele Arbeitsabläufe überarbeitet und angepasst werden. © Adobe Stock, william87
Durch die Pandemie mussten viele Arbeitsprozesse modernisiert und umgearbeitet werden. © Adobe Stock, william87

Pandemie

Die Pandemie hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung von Arbeitsprozessen. Durch die globale Betroffenheit geriet die Arbeitswelt in großem Maße aus den Fugen. Arbeitsprozesse mussten neugestaltet und verändert werden. Die Verwendung von digitalen Mitteln stieg enorm. Von zuhause aus arbeiten wurde zur Normalität und Notwendigkeit von vielen Arbeitnehmer*innen. Flexibilität, Innovation und besonders die Digitalisierungen waren wichtige Begriffe zur Zeit der Pandemie.

Remote Work

Ob im Café, im Homeoffice oder im Ausland: Mit Remote Work wird Arbeitnehmer*innen gestattet, ihre Beschäftigung außerhalb des Arbeitsortes durchzuführen. Diese sogenannte Heimarbeit hat sich bereits vor der Pandemie etabliert und ist seit der Pandemie immer mehr fester Bestandteil vieler Unternehmen.

Kombination aus flexiblen Arbeitsmodellen

Nicht alle Arbeitnehmer*innen wollen entweder ortsunabhängig oder mit einer Anwesenheitspflicht arbeiten. Daher kann das Unternehmen entscheiden, welche Kombination es anbieten möchte. Zum Beispiel ist die Anwesenheitspflicht auf einen Tag beschränkt, sodass Arbeitnehmer*innen selbst entscheiden können, an welchen Tagen sie ins Büro kommen und wann sie Homeoffice machen wollen.

Für welche Zielgruppe gilt Workation?

Workation eignet sich für Berufsgruppen, welche digital arbeiten und ihr Equipment problemlos überall mitnehmen können. In folgende Berufsgruppen lässt sich das Arbeitsmodell beispielsweise integrieren:

  • digitale Nomaden
  • Online-Marketing
  • Blogger*innen und Texter*innen
  • Vlogger*innen, Podcaster*innen
  • Grafikdesigner*innen
  • Programmierer*innen
  • Buchhalter*innen

Während bei Freiberufler*innen und Selbstständigen das ortsunabhängige Arbeiten bereits fest in ihrem Arbeitsleben etabliert ist, lernen Festangestellte durch Workation, dass es auch andere flexible Arbeitsmodelle gibt.

Gründe für eine Workation können einfach kreative Abwechslung oder eine bessere Work-Life-Balance sein. © Adobe Stock, whyframeshot
Eine bessere Work-Life-Balance oder einfach kreative Abwechslung können Gründe für eine Workation sein. © Adobe Stock, whyframeshot

Welche Gründe gibt es für eine Workation?

Workation ist kein Arbeitsmodell, das den Urlaub ersetzt. Vielmehr schafft Workation einen Weg, um Arbeit völlig neu zu denken und der Selbstbestimmung mehr Raum in der Arbeitswelt zu geben. Die Gründe für die Auswahl einer Workation sind häufig individuell.

  • Work-Life Balance:
    Das Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben ist zu einem wichtigen Faktor in der Arbeitswelt geworden. Arbeitnehmer*innen wollen einen Job, in dem sie Arbeit und Freizeit in Einklang bringen können, um ausgeglichener zu arbeiten.
  • Gesundheitliche Faktoren:
    Gesundheitliche Faktoren, wie zum Beispiel Stress und Burnout, können dazu beitragen, dass die Arbeitsleistung geschwächt wird. Erholte und gesunde Arbeitnehmer*innen sind häufig glücklicher, produktiver und leistungsfähiger. Daher integrieren Unternehmen flexible Arbeitsmodelle wie zum Beispiel Homeoffice oder die interne Kinderbetreuung.
  • Networking:
    Workation bietet neben der Entdeckung eines neuen Ortes die Möglichkeit, mit Menschen aus der Arbeitsbranche oder das Arbeitsteam in Kontakt zu kommen und sich zu vernetzen.
  • Kreative Abwechslung:
    Wenn die gewohnte Arbeitsumgebung durch einen anderen Arbeitsort ausgetauscht wird, können neue Reize, Ideen und eine Steigerung der Produktivität entdeckt werden. Arbeitnehmer*innen nutzen unterschiedliche Arbeitsträume als neue Inspirationsquellen.

Was gilt es bei einer Workation zu beachten?

Als Arbeitgeber*in möchtest du neue Arbeitsmodell nutzen. Doch welche Voraussetzungen dafür gegeben sein müssen? Wir zeigen dir wichtige Voraussetzungen, die du vor einer Veränderung in Richtung Workation wissen und beachten solltest:

  • Achte auf die Klärung des Versicherungsschutzes. Dies ist sehr wichtig, da bei Auslandsaufenthalten meist andere Regelungen gelten als in anderen Orten. Arbeitnehmer*innen können sich bei ihrer Versicherung beraten lassen und auch vorab das Gespräch mit dir als Arbeitgeber*in Suchen.
  • Ist der Arbeits- und Urlaubsort in derselben Zeitzone wie die Betriebsstätte in der Heimat? Mache noch bevor du deine Reise planst und anschließend buchst, den wichtigen Check!
  • Prüfe frühzeitig Netzwerk und Verbindungsmöglichkeiten des Workation-Ortes, damit du sicher von deinem Lieblingsort aus arbeiten kannst.
  • Stelle dir das notwendige Equipment zusammen, das du vor Ort zum Arbeiten brauchst. Hierbei ist es wichtig im Vorfeld die möglichen Arbeitsräume, wie zum Beispiel Cafès, Lobbys, Hotelzimmer etc. und je nach Berufsgruppe, die passenden Arbeitsmitteln zu prüfen.
Sowohl die Mitarbeiter*innen als auch die Arbeitgeber*innen von Workation haben Vor- und Nachteile. © Adobe Stock, Bohdan
Workation bietet Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden sowohl Vor- als auch Nachteile. © Adobe Stock, Bohdan

Das sind die Vor- und Nachteile einer Workation

Workation bietet sowohl für Arbeitnehmer*innen als auch für Arbeitgeber*innen Vor- und Nachteile. Im Folgenden listen wir dir die Argumente auf:

Vorteile für Arbeitnehmer*innen

  • Flexibilität:
    Workation bietet Arbeitnehmer*innen eine neue Art der Flexibilität. Mit diesem Arbeitsmodell werden starre Strukturen, die Arbeit, Freizeit und Erholung voneinander trennen, neugestaltet.
  • Gesundheitliche Faktoren:
    Die Verschmelzung von Arbeit und Urlaub kann sich positiv auf die Gesundheit der Mitarbeiter*innen auswirken. Wie bereits erwähnt, steigt in den meisten Fällen die Leistungsfähigkeit und Motivation, wenn Mitarbeiter*innen sich ausgeglichen und ausgeruht fühlen.

Vorteile für Arbeitgeber*innen

  • Employer Branding:
    Im Employer Branding wird die Arbeitgebermarke optimiert, um so möglichst viele und potenzielle Arbeitskräfte zu finden. Das Verwenden des Arbeitsmodells Workation kann die Arbeitgebermarke positiv und langfristig beeinflussen.
  • Akquise neuer Mitarbeiter*innen:
    Benefits wie frische Obstkörbe, Kicker-Tische oder regelmäßige Teamevents gelangen immer mehr in den Hintergrund der erfolgreichen Akquise neuer Mitarbeiter*innen. Arbeitgeber*innen müssen sich den neuen Herausforderungen der Arbeitswelt stellen und potenzielle Nachwuchskräfte mit neuen Benefits, Arbeitsmodellen und Reizen aus der Arbeitswelt locken. Flexible Arbeitsmodelle sind attraktive Mittel, um neue Arbeitskräfte zu gewinnen.

Nachteile für Arbeitnehmer*innen

  • Komplikationen in der Balance von Arbeit & Urlaub:
    Während bei einigen Arbeitnehmer*innen Workation die Kreativität, Produktivität und Motivation steigert, tun sich andere Mitarbeiter*innen schwer, Arbeit von Urlaub zu trennen. Sie können einen Druck verspüren, wenn sie in ihrer erholten Zeit aufrufbereit sein müssen. Die Folgen: Arbeitnehmer*innen sind unkonzentriert, weniger produktiv und gestresst.
  • Eingriff in die Privatsphäre:
    Mitarbeiter*innen, der Urlaub klar von der Arbeit trennen, können die Workation als Eingriff in die Privatsphäre sehen. Für manche Mitarbeiter*innen sind andere flexible Arbeitsmodelle, wie zum Beispiel Homeoffice völlig ausreichend, um eine Work-Life Balance in ihrem Leben zu integrieren.

Nachteile für Unternehmen:

  • Umfangreiche Planung und Koordination:
    Die Organisation rund um der Workation kann für Arbeitgeber*innen einen großen Aufwand bedeuten. Sei es die Klärung der richtigen Versicherung, Arbeitszeiten, Dauer des Aufenthaltes oder Kommunikation während des Aufenthaltes: Arbeitgeber*innen können während ihres Arbeitsalltags auf Überlastung stoßen. Auch der Datenschutz muss dabei beachtet werden.
  • Lockere Strukturen:
    Mit der Workation haben Arbeitnehmer*innen die Kontrolle über Dauer und Art und Weise der Erledigungen von Aufgaben. Nicht allen Arbeitgeber*innen ist dies recht, denn es ist ein Verlust von Kontrolle und vor allem von festen Arbeitsstrukturen für bestimmte Arbeitnehmer*innen.

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Mit Workation kannst du als Arbeitgeber*in die Work-Life-Balance deiner Mitarbeitenden verbessern. So wie eure eigene. Mit unseren Tipps kannst du leicht von den Vorteilen des flexiblen Arbeitsmodells profitieren. Dennoch solltest du als Arbeitgeber*in dringend darauf achten, dass alle Voraussetzungen erfüllt sind, sodass eure Arbeitnehmer*innen eine Reise antreten können.

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Beitragsbild: © Adobe Stock, ckybe

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