Wichtiger Aktionstag am 28. April Für mehr Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz
Hättest du es gewusst? Am 28. April ist der Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. Gerade für dich als Arbeitgeber gilt es einige Dinge zu beachten, damit deine Mitarbeiter keinen Risiken ausgesetzt sind. Bei uns erfährst du mehr.
- 28.04.2020
- Katharina Bonn
Als Arbeitgeber hast du tagtäglich viele wichtige Aufgaben zu stemmen. Du musst delegieren, Entscheidungen treffen und das Tagesgeschäft abwickeln. Darüber hinaus ist es deine Pflicht, für die Sicherheit deiner Mitarbeiter am Arbeitsplatz zu sorgen. Die Gesundheit kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, und dies gilt es zu vermeiden. Der Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz soll genau darauf aufmerksam machen, doch wie kam es eigentlich dazu, dass dieser Tag überhaupt ins Leben gerufen wurde?
Wer hat den Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz initiiert?
Die Einführung des Aktionstages geht auf das Konto der International Labour Organisation (ILO), auf Deutsch Internationale Arbeitsorganisation genannt. Das Ziel des Welttages ist die Förderung von gesunder, sicherer und menschenwürdiger Arbeit. Nach Schätzungen der ILO sterben weltweit circa 6.000 Menschen aufgrund von arbeitsmedizinischen und sicherheitstechnischen Risiken am Arbeitsplatz, und das Im Jahr 2020.
Aufgrund der vorherrschenden Corona-Pandemie steht der diesjährige Welttag ganz im Zeichen des Infektionsschutzes. Die ILO möchte die Aufmerksamkeit auf Schutzmaßnahmen lenken, mit deren Hilfe der Arbeitsplatz auch in Zeiten von Corona sicher ist. Auch in Deutschland gibt es seit dem 16. April einen neuen Arbeitsschutzstandard mit Regelungen für einen sicheren und gesunden Arbeitsalltag während der gegenwärtigen Pandemie.
Was macht die Internationale Arbeitsorganisation?
Bei der ILO handelt es sich um eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Ihre Aufgabe ist es, die soziale Gerechtigkeit und Arbeitsrechte weltweit zu unterstützen und zu fördern. Dazu gehört auch der Kampf gegen Menschenhandel. Die Organisation gründete sich auf einer Forderung der sozialdemokratischen Amsterdamer Gewerkschaftsinternationale und geht ihren Verpflichtungen seit dem 11. April 1919 nach. Die ILO ist eng mit dem Versailler Vertrag verbunden, in dessen 13. Kapitel sich die Verfassung der Arbeitsorganisation wiederfindet.
Ihren Status als Sonderorganisation der Vereinten Nationen nahm die ILO am 14. Dezember 1946 ein. Gleichzeitig wurde Genf zum Sitz der ILO erklärt. Im Jahr 1969 erhielt die Internationale Arbeitsorganisation den Friedensnobelpreis und im Jahr 1994 den Hans-Böckler-Preis. Insgesamt listet die Arbeitsorganisation 187 Mitgliedsstaaten.
Was bedeutet Gesundheit am Arbeitsplatz?
Kommen wir nun zu der Frage, was man unter einem gesunden Arbeitsplatz überhaupt versteht. Zunächst einmal ist es deine gesetzliche Pflicht als Arbeitgeber, für eine sichere und gesundheitlich unbedenkliche Arbeitsumgebung zu sorgen. Dazu zählt zum einem der individuelle Arbeitsplatz eines jeden Mitarbeiters und zum anderen das Unternehmen als Ganzes. Deine Mitarbeiter müssen ihrer Tätigkeit nachgehen zu können, ohne dass das Risiko eines Arbeitsunfalls oder einer psychischen beziehungsweise körperlichen Überbelastung besteht. Dies ist unter anderem im Arbeitsschutzgesetz, dem Arbeitssicherheitsgesetz und der DGUV Vorschrift 1 festgehalten.
Wenn man bedenkt, wie schlecht die Arbeitsbedingungen in vielen Teilen der Welt immer noch sind, können wir uns in Deutschland wirklich glück schätzen. In diesem Beitrag erfährst du mehr darüber, welchen langen Weg die Menschen auch hierzulande gehen mussten, bis die Prävention von Arbeitsunfällen und die Erschaffung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements zur Selbstverständlichkeit wurden.
Warum ist Gesundheit am Arbeitsplatz so wichtig?
Den ersten Grund haben wir dir soeben genannt: Wenn du die geltenden Schutzmaßnahmen für deine Mitarbeiter nicht umsetzt, handelst du gegen das Gesetz. Ganz davon abgesehen sollte die Gesundheit allerdings auch unabhängig von Gesetzen und Vorschriften an erster Stelle stehen. Das wird in der schwierigen Zeit, in der wir uns aufgrund der Corona-Krise gerade befinden, umso deutlicher. Wenn du dafür sorgst, dass die Risiken am Arbeitsplatz so gering wie möglich gehalten werden, kommst du damit vor allem auch der menschlichen Verantwortung nach, die du als Arbeitgeber hast.
Darüber hinaus profitiert auch dein Unternehmen von gesunden Mitarbeitern. Wer gesund ist, ist auch automatisch glücklicher und zufriedener. Das wirkt sich wiederum direkt auf die Produktivität deiner Mitarbeiter aus. Auch krankheitsbedingte Fehlzeiten können durch ein gutes betriebliches Gesundheitsmanagement vermieden werden. Womit wir gleich bei der nächsten Frage wären.
Welche Faktoren beeinflussen die Gesundheit und Sicherheit?
Bei den Faktoren, die eine Auswirkung auf die Gesundheit und Sicherheit deiner Mitarbeiter haben können, muss man zunächst zwischen denjenigen unterscheiden, die die psychische und solchen, die die körperliche Gesundheit beeinflussen können. Zu letzteren zählen folgende:
- Gefahrenstoffe
- die Art und Weise, wie der Arbeitsplatz gestaltet ist
- Werkzeuge, Maschinen und sonstige Arbeitsmittel
- Arbeitsprozesse
- fehlerhafte/unzureichende Arbeitsanweisungen
Genauso wichtig ist es, sich der psychischen Belastungen bewusst zu werden, die ein Arbeitsplatz mit sich bringen kann. Dies können Faktoren sein, die Stress auslösen, wie beispielsweise Lärm oder Stress mit den Kollegen. Genauso kann eine zu hohe Arbeitsbelastung, die Arbeitszeiten oder eine unzulängliche Qualifikation der Führungskräfte zu einem Problem werden. All diese Stressfaktoren gilt es zu vermeiden.
Wie kann für Sicherheit am Arbeitsplatz gesorgt werden?
Der Dreh- und Angelpunkt für einen sicheren und gesunden Arbeitsplatz ist die sogenannte Gefährdungsbeurteilung. Dabei handelt es sich um eine systematische Aufzählung aller vorhandenen Risikofaktoren und den Schutzmaßnahmen, die entsprechend getroffen werden müssen. Die Erstellung einer Gefahrenanalyse erfolgt in 7 Schritten und gehört ebenfalls zu deinen Pflichten als Arbeitgeber. Alleine bist du mit der Analyse der Gefährdungen jedoch trotzdem nicht. Gesetzlich ist nämlich ebenfalls vorgeschrieben, dass du eine Fachkraft für Arbeitssicherheit und einen Betriebsarzt bestellen musst. Diese beraten dich nicht nur in allen sicherheitstechnischen und arbeitsmedizinischen Fragen, sondern helfen dir auch dabei, Gefahren zu erkennen und diesen entgegenzuwirken.
Dem Betriebsarzt kommt dabei noch eine andere wichtige Aufgabe zu, und zwar die der medizinischen Betreuung. Er hilft dabei, gesundheitliche Risiken am Arbeitsplatz frühzeitig zu erkennen und erfährt im Zuge von Mitarbeitergesprächen aus erster Hand, welche Belastungen vorliegen. Darüber hinaus nimmt er auch arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen vor und führt Schutzimpfungen, wie die Grippeschutzimpfung, im Unternehmen durch. Außerdem hilft er dabei, Mitarbeiter, die lange krankheitsbedingt ausgefallen sind, wieder in den Berufsalltag einzugliedern.
Gibt es Personengruppen, die besonders geschützt werden müssen?
Ja, die gibt es in der Tat. Dazu gehören beispielsweise Mitarbeiterinnen, die schwanger sind oder sich in der Stillzeit befinden. Das Mutterschutzgesetz besagt, dass die Tätigkeit der Mitarbeiterin weder sie noch das ungeborene Kind gefährden darf. Deshalb muss für jeden Arbeitsplatz eine Gefährdungsbeurteilung für Schwangere erstellt werden, und das bereits im Voraus. Im Klartext bedeutet das, dass du die Gefahrenanalyse nicht erst durchführen darfst, wenn du von der Schwangerschaft erfährst.
Zu den Personengruppen, die besonders geschützt werden müssen, gehören auch jugendliche Mitarbeiter. Wenn also jemand bei dir eine Ausbildung beginnt, der unter 18 Jahre alt ist, greift das Jugendarbeitsschutzgesetz. Was es hierbei alles zu beachten gilt, erfährst du in diesem Blogbeitrag.
Wird die Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen überprüft?
Da die Arbeitsschutzmaßnahmen gesetzlich verankert sind, wird ihre Einhaltung auch entsprechend kontrolliert. Dies geschieht im Rahmen von Betriebsbegehungen durch die Berufsgenossenschaft. In diesem Zusammenhang wird überprüft, ob eine Gefährdungsbeurteilung vorliegt und im nächsten Schritt, ob die entsprechenden Schutzmaßnahmen auch eingehalten worden sind. Hier erfährst du, wie du dich auf einen Besuch der Berufsgenossenschaft vorbereiten kannst.
Noch Fragen? Dann frag uns doch gerne!
Die Themen Arbeitssicherheit, Arbeitsschutz und Gesundheit am Arbeitsplatz können mitunter ganz schön komplex sein. Vor allem, wenn es um die Einhaltung der verschiedenen Gesetze geht. Wir von der Deutschen Mittelstandsschutz stehen dir gerne bei allen Fragen zur Seite und beraten dich dahingehend, wie ein individueller Schutz für dein Unternehmen aussehen kann. Gerne übernehmen wir auch die Bestellung eines Betriebsarztes und einer Fachkraft für Arbeitssicherheit für dich. Und wenn es einmal schnell gehen muss, kannst du unsere Soforthilfe nutzen. Wir sorgen innerhalb von nur 48 Stunden dafür, dass dein Unternehmen rechtssicher wird. Ansonsten bleibt uns noch, dir einen gesunden Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz 2020 zu wünschen!
Beitragsbild: © Shutterstock, Aunging