Zukunft Arbeitswelt: Eine rasante Entwicklung Der Wandel der Arbeitswelten – gestern, heute und morgen
Generation Z, Coworking-Spaces, Künstliche Intelligenz: Wenn wir über die Zukunft unserer Arbeitswelt sprechen, fallen viele verschiedene Begriffe. Was aber werden wirklich die richtungsweisenden Trends in den nächsten Jahren sein? Hier findest du alle wichtigen Themen, die die Zukunft bewegen werden.
- 23.12.2021
- Vivien Hahn
Das Arbeiten, wie wir es kennen, durchlebt einen Wandel. Das war schon immer so, wenn die technische Entwicklung Fortschritte macht. Für uns fühlt es sich so an, als ändern sich in rasanter Schnelligkeit die Themen und Trends, die unser Arbeiten beeinflussen und auf eine neue Stufe heben.
Doch wie hat unser “Arbeiten” angefangen? Und wie wird es sich in Zukunft entwickelt? Welche Faktoren werden Einfluss auf unsere heutige Arbeitswelt haben? Wir sind der Geschichte der Arbeit auf die Spur gegangen und haben für dich die Trends der Zukunft zusammengestellt.
Das erfährst du in diesem Beitrag:
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Wie alles begann: Arbeitswelt 1.0 bis 4.0
Unsere Arbeitswelt erlebte in den letzten 120 Jahren einen drastischen Wandel. Angefangen hat es mit der Entwicklung unserer Industriegesellschaft Ende des 19. Jahrhunderts, welche sich in vier Phasen unterteilen lässt.
Arbeitswelt 1.0 – Die ersten Maschinen übernehmen Funktionen in der Produktion von Gütern
Begonnen hat die Entwicklung unserer heutigen Arbeitswelt, in der Industriegesellschaft des 19. Jahrhunderts. Dampfmaschinen und mechanische Produktionsstätten prägten das Arbeiten der Menschen und die Herstellung von Gütern. Mechanische Werkzeuge ersetzen von Hand gefertigte Produktionen. Ende des 19. Jahrhunderts wurde dann auch die Elektrizität für die Produktion genutzt. Das alles erleichterte die Herstellung von Produkten und die Menschen konnten in kurzer Zeit wesentlich mehr produzieren. Über Eisenbahnlinien und Seewege wurden Güter in unterschiedlichsten Regionen und Länder exportiert. Im Gegensatz zu heute gab es zu dieser Zeit selten Arbeitsverträge oder geregelte Arbeitszeiten. Auch gab es noch keine Arbeitsschutzgesetze, die die Arbeitnehmer vor Gefährdungen schützten. Die Arbeitswelt wurde von einer großen Arbeiterschicht dominiert. Es herrschten Klassengesellschaften. Die ersten Gewerkschaften bildeten sich.
Arbeitswelt 2.0 – Massenproduktion, um die Nachfrage nach Gütern zu stillen
Anfang des 20. Jahrhunderts begann die Phase der Arbeitswelt 2.0 mit der Massenproduktion von Gütern. Später wurde die zweite industrielle Revolution geprägt von Henry Ford Erfindung der Fließbandproduktion. Damit wurde die Güterproduktion revolutioniert. Durch die Einführung eines permanenten Fließbandes erhöhte sich die Produktion von Automobilen um das Achtfache. Mit dieser Steigerung der Produktivität konnte Ford die Preise seiner Fahrzeuge so weit senken, dass sich plötzlich ein großer Teil der Bevölkerung ein Auto leisten konnte. Es war das goldene Zeitalter der Erfinder und ungesättigten Märkte. Der Arbeitsmarkt profitierte von großen Fabriken und einer hohen Nachfrage nach Gütern.
Arbeitswelt 3.0 – Roboter, digitale Innovationen erobern die Arbeitswelt
Die Arbeitswelt 3.0 fand ungefähr Mitte des 20. Jahrhunderts ihren Anfang. Digitale Informationstechnologien und Elektronik hielten Einzug in die Unternehmen. Bei Mercedes-Benz wurden 1970 erstmalig Industrieroboter eingesetzt. Ende der 80er, Anfang der 90er Jahren wurden erstmals elektronische Speichermedien verwendet und die Fähigkeiten zur Informationsverarbeitung stieg rasant. Datenmanagement wurde zu einem der Top-Themen für Unternehmen. Auch die Weltwirtschaft vernetzte sich immer stärker und rückte weiter zusammen. Die erste Phase der Globalisierung in der Produktion von Gütern beginnt. Ende des 20. Jahrhunderts revolutioniert die Computertechnik und das Internet die Arbeitswelt erneut. Eine neue Ära beginnt und neue Arbeitszweige und Berufe entstehen (z. B. IT-Fachkräfte, Online-Redakteure, Online-Marketing, Online-Shops).
Arbeitswelt 4.0 – Remote arbeiten und die künstliche Intelligenz hält Einzug
Heute befinden wir uns am Beginn der Phase Arbeitswelt 4.0. Produktionsprozesse und einzelne Produktionsschritte werden mehr und mehr miteinander vernetzt. Ausschlaggebendes Kennzeichen unserer Arbeitswelt heute: ein leistungsfähiger Internetanschluss und PC. Die Digitalisierung und das Internet machen Informationen weltweit sofort verfügbar. Arbeitnehmer müssen sich immer stärker spezialisieren und sich auf den Modus „lebenslang lernen“ einstellen. Unternehmer erwarten von ihren Mitarbeitern zunehmend weltweite Mobilität und zeitliche Flexibilität. Leistungen müssen „auf Zuruf“ erbracht werden. Mitarbeiter werden überwiegend nur noch mit befristeten Arbeitsverträgen angestellt. Nicht jeder kann diese hohen Anforderungen erfüllen. Die Folge davon sind hohe Arbeitslosenzahlen.
Ein weiteres Merkmal unserer Arbeitswelt heute ist, dass einige Personen mehrere Jobs gleichzeitig haben, das ist die Folge, da viele Personen in einem sogenannten „prekäre Arbeitsverhältnis“ stehen. Das bedeutet, dass sie innerhalb ihres Jobs eine ungewisse Zukunft haben, besonders gering bezahlt – oder nicht sozial integriert werden, was häufig bei Minijobs, Leiharbeit und befristeten Arbeitsverhältnissen der Fall ist.
Zudem erhalten viele Fachkräfte nach einer langen Ausbildung oder Studium statt einer Festanstellung nur ein unterbezahltes (oder auch nicht mal das) Praktika. Diese Generation „Praktikum“ hat einen schlechten Start ins Berufsleben, denn auch immer mehr Positionen im Herstellungsprozess werden von Maschinen übernommen. Hinzu kommt auch die Kappung von sozialen Beziehungen durch das neue Arbeiten im Homeoffice, das immer stärker Einzug in unsere heutige Arbeitswelt hält.
Was bedeutet eigentlich Arbeitswelt 4.0?
Die Bezeichnung Arbeit 4.0 ist, wenn man es genau nimmt, im Kontext der vierten industriellen Revolution entstanden. Gemeint sind mit dem Begriff die Veränderungen der Arbeitsformen und Arbeitsbedingungen. Die Arbeitswelt 4.0 wird hauptsächlich durch die Digitalisierung geprägt. Diese beeinflusst sowohl den industriellen Bereich, aber auch insgesamt die Arbeitswelt.
Durch unsere digitalen Devices und den Zugang zu Unternehmensdatenbanken per Cloud können wir, solange es unsere Arbeitsaufgaben hergeben, von überall aus arbeiten. Wir sind weltweit miteinander verbunden. Zentrale Merkmale der Arbeitswelt 4.0 sind mobiles Arbeiten, Teilzeitarbeit oder Homeoffice. Arbeiten wird immer flexibler. Damit ändern sich auch die Anforderungen und Tätigkeitsmerkmale unserer Berufe. Welche Branche sich nicht der Digitalisierung unterwirft, ist die Handwerksbranche.
Welche Berufe werden unsere Zukunft bestimmen?
Mit der Arbeitswelt 4.0 und der voranschreitenden Digitalisierung verändern sich auch die Berufsbilder. Oft herrschen Ängste und Unsicherheiten, wenn es um unsere zukünftigen Jobs geht. Sterben jetzt viele Berufe aus?
Eins ist ganz klar, unsere Berufe werden sich verändern. Das war schon immer so, wenn neue Innovationen und Erfindungen die treibenden Faktoren unserer Arbeit verbessern oder verändern. In den 1980er war es noch undenkbar, dass man Waren am PC bestellen und sich nach Hause liefern lassen kann. Heute ist das der Standard. In unserer jetzigen Arbeitswelt übernimmt Künstliche Intelligenz immer mehr Aufgaben, wie zum Beispiel das Filtern eingegangener Bewerbungen und automatisierte Antworten. Der Mensch wird aber ganz und gar nicht überflüssig. Im Gegenteil. Mithilfe von technischem Fortschritt bleibt mehr Zeit sich auf soziale Interaktionen zu konzentrieren.
Die Digitalisierung führt dazu, dass auch immer neue Berufsbilder entstanden sind und auch entstehen werden, während andere Berufe kaum noch nachgefragt sind. In der Industrie 4.0 verschmelzen traditionelle und digitale Bereiche, die bislang kaum Berührungspunkte hatten. Kernqualifikationen für die Zukunft sind daher Selbstmanagement, die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen und Offenheit gegenüber neuen Technologien. Anpassungsfähigkeit ist hier das Schlüsselwort. Heutige und nachfolgende Generationen müssen sich hochkomplexen und schwer automatisierbaren Aufgaben widmen und sich der Herausforderung stellen, immer wieder mit Veränderungen umgehen zu müssen.
Einige schon bekannte Berufsbilder werden natürlich auch in der Zukunft stark nachgefragt sein bzw. nicht durch die fortschreitende Digitalisierung ersetzbar sein. Dazu gehören unter anderem die Pflegeberufe, Lehrer, Ärzte oder Juristen. Auch werden in Zukunft wieder verstärkt Handwerker wie unter anderem Dachdecker, Maurer, Fliesenleger, Heizungsmonteure, oder Elektriker benötigt.
Außerdem haben viele der neuen Jobs, die sich online realisieren lassen, einen analogen Hintergrund. Eine gelernte Sekretärin kann mithilfe einer Weiterbildung zum Beispiel auch als virtuelle Assistentin arbeiten. Die Berufe müssen häufig nur an die neuen digitalen Gegebenheiten angepasst werden.
Durch die Digitalisierung sind Berufe entstanden, die es so vorher noch nicht gegeben hat.
Dazu zählen unter anderem:
- SEO/SEA-Manager
- Social-Media-Manager
- Affiliate-Marketing-Manager
- IT-Security-Manager
- E-Commerce-Manager
- Content-Manager
- Webdesigner
Natürlich wird es in Zukunft aber auch spezielle Trendberufe geben, welche besonders gute Aussichten versprechen. Technische Berufe und die IT-Branche sind bei den Trendberufen sehr weit vorne.
Stark zukunftsorientierte Berufsbilder sind:
- IT-Trainer
- KI-Spezialist
- Datenschutzbeauftragter
- IT-Secrurity-Spezialist
- Daten Analyst
- Mobile-Developer
- Content-Manager
Je nachdem, welche Generation du zukünftig erreichen möchtest, ändert sich auch die Methode des Recruitings. Gerade innerhalb der Mitarbeiterbeschaffung gibt es neue Formen, auf die du besonders achten solltest und die dein Unternehmen von anderen abheben lassen. Alles dazu erfährst du in diesem Beitrag aus unserer Reihe Zukunft Arbeitswelt: Recruiting 4.0
Welche Faktoren treiben die Arbeitswelt der Zukunft?
Unser künftiges Arbeitsleben ist also stetig im Wandel. Durch neue Herausforderungen, sei es der demografische Wandel, die Digitalisierung oder die Corona-Pandemie, wird unser heutiges Arbeiten beeinflusst und verändert. Neue Anpassungen sind erforderlich, um als Unternehmen flexibel und zukunftsorientiert zu wirtschaften. Dabei spielen einige Faktoren eine ganz besondere Rolle in der Arbeitswelt der Zukunft. Sehen wir uns einmal die Arbeitenden selbst an. Welche Generationen treffen hier aufeinander?
Welchen Einfluss haben die Generation Z und Millennials?
Wonach richtet sich unsere Zukunft und wer bestimmt unseren zukünftigen Arbeitsmarkt? In wenigen Jahren wird die Mehrheit des Arbeitsmarktes von der sogenannten Generation Z und der Generation Millennials besetzt sein. Daher haben diese Generationen mit ihren Wertevorstellungen einen großen Einfluss darauf, wie unsere Arbeitswelt sich in Zukunft gestalten wird.
Wer sind Millennials und Generation Z?
Millennials werden als die Generation definiert, die zwischen 1981 und 1996 geboren wurden, die sogenannte Generation Y. Diese Generation steht oft im Mittelpunkt von Diskussionen, denn sie macht nicht nur die Mehrheit der heutigen Arbeitskraft aus, sie revolutioniert auch, wie wir arbeiten. Millennials sind mobiler als jede andere Generation vor ihnen. Sie lehnen traditionell gesteuerte Unternehmensstrukturen ab und verlangen nach Mitbestimmung am Arbeitsplatz.
Die Generation Z, auch Post-Millennials genannt, bezeichnet alle, die im Zeitraum 1997 bis 2012 geboren wurden. Sie sind die ultimativen Digital Natives. Im Gegensatz zu anderen Generationen sucht die Generation Z nach Feedback. Sie wuchsen in der Ära von Start-ups auf und haben eine hohe Zahl an Selbstständigen unter sich. Selbstverwirklichung steht bei ihren Lebenszielen mit an erster Stelle.
Gerade in Zeiten von Personalmangel und Kampf um die Fachkräfte müssen Unternehmen heute mehr bieten als frisches Obst, Homeoffice und flexible Arbeitszeiten. Denn gerade die Generation Z wechselt häufiger den Job als andere Generationen. Das liegt sehr oft daran, dass sie sich nicht mit dem Unternehmen identifizieren können. Auch Millennials neigen zu öfteren Arbeitgeberwechsel. Oft fehlt jungen Arbeitnehmern die richtigen Perspektiven und der Sinn in ihrem Job. Sie werden nicht ausreichend gefördert und sehen zu wenig Aufstiegschancen.
Wer als Unternehmen zukunftsrelevant bleiben möchte, muss es also schaffen, diese neuen Arbeitskräfte zu motivieren und an sich zu binden. Dazu reicht es nicht aus, besondere finanzielle Anreize oder karrierefördernde Maßnahmen anzubieten. Es muss eine Unternehmenskultur geschaffen werden, die allen Generationen gerecht wird.
Dabei spielen für beide Generationen viele Aspekte eine große Rolle in der Auswahl ihres Arbeitgebers. Der Mehrheit von Generation Z ist zum Beispiel das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit eines Unternehmens äußerst wichtig. Genauso ist es bei Themen wie Familie und einer guten Work-Life-Balance.
Die Generation Z wird sich immer mehr ausbreiten, an verschiedenen Standorten arbeiten und Karriere im Ausland machen wollen. Sie ist vielfältiger und will 24 Stunden am Tag in Verbindung bleiben. Arbeitgeber, die die deutlichen Vorteile der Nutzung digitaler Technologien erkennen, werden daher mehr Erfolg haben, diese jungen Arbeitnehmer auch zu halten.
Eine geeignete Strategie zu entwickeln, wie diese Generationen erreicht werden und man sie für sich gewinnen kann, ist essentiell für die Zukunft eines Unternehmens.
Die neue Anspracheform: Diversity und Gendern
Noch nie war unsere Gesellschaft in Deutschland so aufgeschlossen und tolerant wie sie es heutzutage ist. Dennoch kam diese Toleranz nicht von heute auf morgen. Hinter ihr liegt ein langer Kampf, an dem zahlreiche Schicksale hängen. Eine wunderbare Entwicklung, die dennoch stetiger Verbesserung bedarf. Denn bis unsere Gesellschaft wirklich zu 100 % tolerant in allen Lebensbereichen agiert, benötigt es noch einiges an Offenheit und Maßnahmen.
Neue Innovationen, Entdeckungen und gesellschaftliche Veränderungen bestimmen nicht nur unsere heutige Arbeitswelt. Umdenken, neu denken und anders denken ist jetzt gefragt. Erst wenn man sich den Veränderungen offen gegenüber stellt, hat man die Möglichkeit wirklich etwas zu bewirken.
Oft sträubt der Mensch sich vor Veränderungen, denn alles, was einem bekannt ist, womit er sich sicher fühlt, macht der Mensch vorrangig. Ähnlich geht es wohl vielen Menschen mit dem Thema gendern. Das ist neu und bricht mit traditionellen Denken und Zuordnung der Geschlechterrollen.
Vorrangig sollte jeder, der sich diesem Thema zuwendet, klar sein, woraus unsere Sprache besteht und auf was sich das Gendern wirklich bezieht. Denn beim Gendern geht es vorrangig darum: Unsere Sprache erzeugt die falschen Bilder im Kopf.
In der deutschen Sprache wird vorrangig das generische Maskulinum verwendet. Also wenn wir zum Beispiel über Gruppen sprechen, die aus Frauen und Männern bestehen oder bei denen das Geschlecht unbekannt ist, wird die männliche Bezeichnung verwendet.
Das Problematische am generischen Maskulin: Studien zeigen, bei Sätzen, die im generischen Maskulin formuliert sind, stellen sich die meisten Menschen vor allem Männer vor. Damit stellt es die Welt nicht so divers dar, wie sie heute ist. Gendern soll die Schablone im Kopf erweitern und alle Menschen in angemessener Weise repräsentieren.
Warum ist gendern sinnvoll?
Bei kaum einer Debatte teilen sich die Meinungen so stark wie in letzter Zeit, wenn es um das Thema gendern geht. Was aber vielleicht auch oft übersehen wird ist, warum gendern für unsere Gesellschaft so sinnvoll ist. Hier ein paar Anregungen:
- Gendern schließt niemanden aus, die Gestaltung der deutschen Sprache wird diskriminierungssensibler.
- Sprache schafft und prägt Realität, sie sollte also ein Vehikel von Gerechtigkeit, Fairness und Inklusion sein.
- Gleichberechtigung ist ein Grundrecht aller Menschen.
Natürlich sprechen sich häufig Menschen kritisch zu dem Thema aus. Teilweise werde mit dem gendern die Sprache unangenehm verändert und sorgt für Irritation. Letztendlich ist es aber auch viel Gewohnheit.
Welche positiven Effekte hat gendern?
Gendern hat mehrere positive Effekte auf uns und die Gesellschaft.
Effekt 1: Frauen werden sichtbarer
Wird gegendert, werden Frauen gedanklich mehr einbezogen – das zeigen verschiedenste Studien zum Thema. Weil dann, so die Vermutung, nicht nur Bilder von Männern, sondern auch von Frauen im Kopf entstehen.
Effekt 2: Gendern hat Auswirkungen auf die Berufswah
Laut Studien (bspw. Gender Gap Report 2020) führen männlich formulierte Stellenanzeigen dazu, dass sich Frauen nicht nur weniger darauf bewerben, in vielen Fällen führte es sogar dazu, dass Frauen den Job mit gleichen Qualifikationen nicht bekamen.
Nur noch “Geschäftsführer” in einer Stellenanzeige zu schreiben, wäre heute nicht mehr zulässig, denn: Seit Ende 2018 können Menschen in Deutschland auch den Eintrag „divers“ im Geburtenregister wählen. Der Paragraf 11 “Ausschreibung” des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) gibt deshalb vor, dass Stellen geschlechtsneutral ausgeschrieben werden müssen – zum Beispiel durch den Zusatz (m/w/d).
Studien zeigen, dass in Ländern, in denen es keinen geschlechtsspezifischen Worte gibt, Menschen offener über Geschlechterrollen denken und Frauen häufig erwerbstätiger sind, als in den Ländern, wo die Sprache jedem Wort ein Geschlecht zuordnet.
Wie sind die aktuellen Regelungen fürs gendern?
Wie gendert man denn aber nun richtig? Wie für so gut wie alles im Deutschen gibt es auch für das Gendern bestimmte Vorgaben, die gebräuchlich sind. Allerdings gibt es noch keine festgelegte Form, die verpflichtend ist.
Formen des Gendern
- Feminisierung
Beide Geschlechter werden genannt (Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer) oder die weibliche Form wird durch Abkürzungen hinzugefügt (Arbeitnehmer/-innen, ArbeitnehmerInnen).
- Neutralisierung
Männliche Formen werden durch geschlechtsneutrale Formen (Arbeitskraft) oder eine Substantivierung (Arbeitende) ersetzt. Da es nicht für alle männlichen Formen ein neutrales Pendant gibt, müssen manchmal Umschreibungen genutzt werden (Politiker wird zu Mensch in der Politik).
- Gender-Zeichen
Zwischen männlicher Form und weiblicher Endung wird ein Sternchen, Unterstrich oder Doppelpunkt ergänzt (Arbeitnehmer*innen, Arbeitnehmer_innen, Arbeitnehmer:innen). Sie sind ein Platzhalter für alle, die sich weder dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zuordnen.
Was hat die Arbeitswelt der Zukunft mit Gendern zu tun?
Dazu vielleicht ein kurzer Exkurs zu der Geschichte unserer Sprache, beziehungsweise wie diese sich in den letzten Jahrhunderten verändert hat:
Wusstest du, dass es offizielle Rechtschreibregeln erst seit 1880 gibt? Erst seit dieser Zeit hat sich unsere Sprache nur noch langsam verändert. Dennoch gehören Änderungen im Sprachgebrauch dazu. Ändern sich gesellschaftliche Verhältnisse, ändert sich oft auch der Sprachgebrauch. Früher sagte man zum Beispiel zu unverheirateten Frauen noch “Fräulein”. Ein Wort, welches in unserem Sprachgebrauch heute nur noch sehr selten, wenn überhaupt noch Verwendung findet. Das hat vor allem auch mit dem gesellschaftlichen Hintergrund zu tun, dass ‘Frau’ heute nicht mehr Auskunft über ihren Beziehungsstatus geben muss.
In den Duden werden immer wieder neue Wörter aufgenommen, genauso fallen aber (wenn auch weniger) Wörter wieder raus, da sie veraltet und nicht mehr gebräuchlich sind. Die Sprache formt am Ende mit, wie wir die Welt wahrnehmen. So ist es auch mit dem Gendern. Wollen wir in einer Welt leben, in der Gleichberechtigung keine Illusion mehr ist? Wieso fällt es vielen dann so schwer, allen Personen ein gleiches sprachliches Recht einzuräumen?
Politische und gesellschaftliche Konflikte werden nicht eigens mithilfe von Gendern behoben. Aber es leistet seinen Beitrag dazu. Somit hat das Gendern immerhin die Chance der Gleichberechtigung einen ordentlichen Schubs zu geben.
Wer unsere Blogbeiträge aufmerksam verfolgt hat, wird merken, dass wir uns bisher zu dem Thema Gendern nicht geäußert haben. Damit wollen wir nun brechen. Wir sehen, dass unsere Arbeitswelt im ständigen Wandel ist. Innovationen und Entwicklungen passieren teilweise über Nacht.
Gendern gehört also wie so viele andere Entwicklungen zu den Zukunftsthemen unserer Zeit. Wir wollen bei dieser Entwicklung, welche nicht nur zur sozialen Nachhaltigkeit beiträgt, unseren Anteil dazu beitragen. Daher werden wir unsere Beiträge in Zukunft mit der Gender-Kennzeichnung verfassen.
Nachhaltigkeit: Ihr Einfluss auf die Arbeitswelt der Zukunft
Ressourcen sparen, klimaneutral wirtschaften, energiesparend leben und arbeiten. Eines der Zukunftsthemen unserer Zeit ist und bleibt Nachhaltigkeit. Unternehmen werden zunehmend gefordert, Emissionen zu sparen oder Arbeitsbedingungen entlang der Lieferkette zu verbessern.
Heute, durch die Demonstrationen von Fridays for Future wird jedem bewusst, dass gerade die junge Generation, Generation Z, Nachhaltigkeit und Klimaschutz für ihre Zukunft regelrecht einfordert. Sie sind nicht nur die Arbeitnehmer von morgen, sondern auch die zukünftigen Kunden oder Geschäftspartner.
Aber auch andere Generationen profitieren von einer starken sozialen Nachhaltigkeit im Unternehmen. Wenn eine Unternehmenskultur gepflegt wird, die fair, respektvoll und werteorientiert auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter eingeht, fördert dies das Mitarbeiterengagement, die Mitarbeiterzufriedenheit sowie die Produktivität aller beschäftigten Generationen.
Ein ist also klar: Wer sich als Unternehmen nicht mit Klimaschutz oder mit seiner Fürsorgepflicht sowie Sorgfaltspflichten beschäftigt, wird langfristig mehr Kosten tragen und verspielt vielleicht seine Chance am Markt.
Welche Vorteile bringt Nachhaltigkeit für dein Unternehmen?
So einige, um es kurz zu sagen. Wie schon in vorherigen Absätzen erwähnt, erreichst du eine hohe Akzeptanz bei den jüngeren Generationen und somit eine
- erhöhte Mitarbeiterbindung,
- Arbeitgeberattraktivität,
- gutes Image für Produkte und Marken,
- und mehr Effizienz.
Ganz nebenbei setzt du dich so auch für unseren Planeten ein, sparst Ressourcen, Geld und sorgst dafür, dass wir in einer ökologisch und ökonomisch gesunden Welt leben können. Win-win-Situation, oder?
In unserem Beitrag Zukunft Arbeitswelt: Digitalisierung und Nachhaltigkeit erfährst du viele wichtige Informationen, welche relevanten Maßnahmen ein Unternehmen treffen sollte, um sich nachhaltiger in der heutigen und zukünftigen Arbeitswelt zu positionieren. Außerdem bekommst du wichtige Tipps, wie du Digitalisierung und Nachhaltigkeit optimal und zielführend für dein Unternehmen vereinbaren kannst. Gehen wir doch einmal kurz in den nachfolgenden Absätzen auf einige wichtige Faktoren ein.
Bürogestaltung – der innovative Faktor
Was in Zukunft für unser Arbeiten von besonderer Bedeutung sein wird, ist vor allem, wie und wo wir arbeiten werden. Denn das Schlüsselwort für das Büro der Zukunft lautet: Zusammen.
Kollaborative Büroflächen sind jetzt gefragt. Ob Co-Working-Spaces, Shared-Desks oder Thinktanks. Reines Homeoffice und Remote-Work wird es in der Zukunft eher selten geben. Mitarbeiter benötigen einen reellen Raum zum kreativen Austausch. Das echte miteinander gewinnt wieder an Bedeutung, denn mentale Gesundheit ist wichtig und wird durch soziale Kontakte und Bindungen gefördert.
Unsere Bürofläche muss sich daher an die neuen Herausforderungen anpassen. Orte, an denen man zusammen kommt und in den zufälligen Austausch gerät, sind dabei genauso wichtig wie schalldichte Räume für Telefongespräche oder Meetings. Auch die Digitalisierung hat ihren Einfluss auf die Büros der Zukunft. Das Einchecken per Smartphone, digitale Licht- und Temperatursteuerung, mobile Raumbuchung – die digitalen Innovationen sind hier zahlreich.
Doch Nachhaltigkeit wird auch beim Bau und vor allem bei der Gestaltung von neuen Büroflächen ein sehr wichtiger Faktor sein. Ziel ist es, dass sich das Büro komplett alleine versorgen kann. Mithilfe von Solarzellen. Mit Regenwasserspeichern und Energieumwandlung schaffen dies heute schon einige Gebäude.
Gesundheitsförderung – der gesunde Faktor
Spätestens seit der Corona-Pandemie ist die Gesundheit der Mitarbeiter ein zentrales Thema. Arbeitnehmer verbringen einen Großteil ihrer Zeit im Büro oder aber zu Hause vor ihrem Laptop. Viele Berufe werden im Sitzen ausgeübt. Hier lässt sich auch mit einer ergonomischen Bürogestaltung einiges verändern. Höhenverstellbare Tische oder automatisch angepasste Lichtverhältnisse helfen bei einer gesünderen Arbeit. Alle Arbeitsmittel und Umwelteinflüsse sollten den Arbeitsanforderungen angepasst sein und möglichst ergonomisch gestaltet sein. Aber auch eine ergonomische Software trägt zu der Gesundheit deiner Mitarbeiter bei.
Ein detaillierteres Bild, über die Bürogestaltung der Zukunft, erhältst du unserem Beitrag Zukunft Arbeitswelt: Büro 4.0
Flexible Arbeitszeiten – Faktor Work-Life-Balance
Der übliche “Nine-to-Five” Job hat keine Zukunft. Da unser Arbeiten und unsere Techniken immer umfangreicher, globaler und flexibler werden, müssen sich auch unsere Arbeitszeiten diesen Gegebenheiten anpassen.
Die Flexibilisierung von Arbeitszeiten wird für Arbeitnehmer zunehmend bedeutender. Selbstständige und flexible Zeitplanung gehört zu den wichtigsten Kriterien für die Auswahl eines Arbeitsplatzes. Wer sich als Unternehmen schnell an diese Anforderungen anpasst, erhöht somit seine Arbeitgeberattraktivität. Auch durch das Angebot von flexiblen und hybriden Arbeitszeitlösungen können Beschäftigte im Unternehmen gehalten werden, bevor sie ihre Erwerbstätigkeit einschränken, unterbrechen oder sogar aufgeben.
Eine flexible Arbeitszeitgestaltung erlaubt es, Arbeitskräfte dann stärker einzufordern, wenn es die Auftragslage verlangt und somit auch Freizeitausgleich zu garantieren, wenn weniger Arbeit anfällt. Damit haben Unternehmen einen größeren Spielraum beim Personaleinsatz. Konjunkturelle Schwankungen oder Markt beeinflussende Krisen können so leichter abgefangen werden.
In Zukunft gewinnen verschiedene Konzepte der Arbeitszeitgestaltung an Wichtigkeit in unserer Arbeitswelt:
- Teilzeit
- 4-Tage-Woche
- Sabbatical
- Vertrauensarbeitszeit
Wie flexibel wir genau arbeiten werden und welche Arbeitszeitmodelle es noch so gibt, erfährst du in unserem Beitrag: „Arbeitszeiten der Zukunft“.
Die Deutsche Mittelstandsschutz hilft dir bei Fragen weiter
Es bleibt abzuwarten, welche weiteren innovativen Trends unsere Arbeitswelt in der Zukunft beeinflussen und prägen werden. Eines ist ganz klar, unsere Zukunft wird moderner und flexibler, als wir es je hatten. Viele Themen behalten aber dennoch ihre Aktualität.
Bei uns kannst du dich zu allen Themen rund um Arbeitssicherheit, Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin informieren. Ein wichtiges Thema wird dabei auch weiterhin die Gefährdungsbeurteilung in deinem Unternehmen sein. Bei einer Gefährdungsbeurteilung werden die Risikofaktoren evaluiert, die der Arbeitssicherheit, dem Arbeitsschutz und der Gesundheit der Mitarbeiter auch im Homeoffice oder innerhalb anderer flexibler Arbeitsmodelle, schaden können.
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Bei weiteren Fragen freuen wir uns auf deine Kontaktaufnahme und helfen dir jederzeit gerne weiter!
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Beitragsbild: Shutterstock, SFIO CRACHO