Zukunft Arbeitswelt: Recruiting 4.0 Die neue Welt des Recruitings
Wenn man über unsere Arbeitswelt nachdenkt, fällt einem auf, wie schnelllebig und wandelhaft unsere Zeit ist. Digitale Produkte, Kommunikationskanäle und Technologien entwickeln sich rasant. Das ist im Bereich Recruiting nicht anders. Im folgenden Beitrag kannst du dir einen aktuellen Überblick verschaffen.
- 16.08.2021
- Vivien Hahn
Wie werden sich die neuen Herausforderungen bewältigen lassen? Wie wird es zukünftig im Recruitment ablaufen? Was hat die Corona-Pandemie für einen Wandel bei der Personalbeschaffung ausgelöst? Wie und vor allem wo kann man seine potenziellen Mitarbeiter zukünftig erreichen? Diese und weitere Fragen beantworten wir dir im nachfolgenden Beitrag.
Das erfährst du in diesem Beitrag:
Nicht nur das digitale Arbeiten ist für viele Unternehmen eine Herausforderung. Spätestens seit der Corona-Krise 2020 ist klar, das moderne Arbeiten muss sich verändern und anpassen. Und es scheint zu funktionieren. Nie wurde ein schnellerer Wandel in der Arbeitswelt vollzogen, wie vom Arbeiten im Büro zum Arbeiten im Homeoffice. Der digitale Wandel macht sich auch in der Personalbeschaffung stark bemerkbar. Früher noch das akribische Durcharbeiten zahlreicher analoger Bewerbungsmappen, heute nutzen Unternehmen Recruiting-Software zur Vorauswahl und Recruiter suchen eigenständig über Social Media nach passendem Fachpersonal. Und große Online-Jobbörsen wie Stepstone, Monster oder Indeed bestimmen den Arbeitsmarkt. Der Personaler wartet nicht auf die Bewerber, sondern geht aktiv auf diese zu. Auch die Anforderungen ändern sich stetig.
Der Fokus liegt auf komplexere Aufgaben und kreativeres Arbeiten: Der Druck, kompetente und fachlich flexible Mitarbeiter zu finden, ist höher denn je. Unternehmen müssen in der Personalbeschaffung daher zeitgemäße Maßnahmen einleiten. Bereits heute und in der Zukunft trägt das Personalmarketing und Employer Branding entscheidend zum Unternehmenserfolg bei. Dies gibt natürlich auch dem Recruiting Prozess eine neue Aktualität. Moderne Trends und der Einsatz von Technologien sind auch heute im Personalmarketing von hoher Bedeutung.
Recruiting vor und während der Corona-Pandemie 2020
Erinnerst du dich noch? Vor der Corona-Pandemie 2020 war der Arbeitsmarkt eine Welt für sich. “War of Talents” ist die Bezeichnung, wie dieses Phänomen beschrieben wurde. Unternehmen kämpften um geeignetes Fachpersonal. Die Arbeitslosenquote in Deutschland lag 2019 bei einem Tiefpunkt von nur fünf Prozent. Hochschulabsolventen waren begehrt und knapp wie nie zuvor.
Für Recruiter, die nach neuen Talenten suchten, war dies eine neue Situation mit einigen Herausforderungen:
- Die Reichweite (Sichtbarkeit) der Stellenanzeigen muss erhöht werden. Es müssen neue Kommunikationskanäle eingesetzt werden (Social Media).
- Die Attraktivität als Arbeitgeber steht im Fokus der Vermarktung.
- Ein schnelles, agiles Bewerbermanagement muss entwickelt werden, um Kandidaten nicht an die Konkurrenz zu verlieren.
- Die Recruiter müssen proaktiver neue Kandidaten ansprechen, um diese auf Karrieremöglichkeiten im Unternehmen aufmerksam machen.
Unternehmen sind heute aktiver beim Personalmarketing und die Human Resource Abteilungen vergrößern sich und gewinnen an Relevanz im Unternehmen. Stellenausschreibungen werden nun nicht nur auf der Unternehmensseite oder Jobportalen ausgeschrieben, auch über Social Media werden potenzielle Kandidaten mit ausgefallenen Kampagnen angesprochen.
Gründe für den “War of Talents”
Wie kam es dazu, dass Unternehmen immer mehr um Bewerber kämpfen mussten? Nachfolgend ein paar ausschlaggebende Fakten, die den “War of Talents” ausgelöst haben.
- Zunehmender Wettbewerb in der globalen Wirtschaft
Unternehmen müssen sich internationalen Konkurrenten stellen. Um konkurrenzfähig zu bleiben, ist es nötig, gute Mitarbeiter zu binden und geeignete Nachwuchskräfte zu finden. - Demografischer Wandel
Die sinkende Geburtenrate in vielen Industrieländern führte zu einem Engpass bei den Nachwuchskräften. Absolventen haben es dadurch weniger Mitbewerber.
- Wertewandel in der Gesellschaft
Frühere Generationen strebten vor allem nach Sicherheit und einem guten Gehalt. Die jüngeren Generationen stellen jedoch andere Ansprüche an ihren zukünftigen Arbeitgeber. - Wachsende Wirtschaft von Peripheriestaaten
Gut ausgebildete Absolventen aus dem Ausland drängen auf den europäischen Arbeitsmarkt, umgekehrt zieht es viele junge deutsche Akademiker ins Ausland.
Während der ersten Monate der Corona-Pandemie 2020 machten sich tiefgreifende Veränderungen im Arbeitsmarkt schnell bemerkbar. Viele Unternehmen standen vor großen Herausforderungen, teilweise mussten Stellen eingespart oder auch Kurzarbeit eingeführt werden. Das bewirkte, dass viele neue Kandidaten auf den Markt traten. Aber auch die Personaler waren gefordert, sie mussten überprüfen, welche Fachkraft in den nächsten Monaten am dringendsten im Unternehmen gebraucht wird.
Die krisenhafte Situation stellt die Human Resource (HR) Abteilungen somit vor neue Herausforderungen. Denn ein Großteil der HR-Abteilung arbeitete in dieser Zeit auch im Homeoffice. Es musste dafür gesorgt werden, dass sämtliche Daten, die für den Recruitingprozess wichtig sind, in digitaler Form vorliegen und bearbeitet werden können.
Das hatte zur Folge, dass innerhalb eines Jahres sich die Digitalisierung in Unternehmen mit einer extrem hohen Geschwindigkeit entwickelte, mit der niemand zuvor gerechnet hatte. Homeoffice, Video-Konferenzen und digitales Arbeiten wurden zum Standard. Ebenso wie der digitale Bewerbungsprozess. Bewerbungsgespräche via Video-Call gehören zum heutigen Einstellungsprozess. Häufig lernen neue Mitarbeiter ihre Kollegen auch erst in einer digitalen Vorstellungsrunde kennen und die ersten Wochen der Einarbeitung laufen über digitale Tools wie Teams, Zoom oder Google Meet.
Remote Work und digitales Recruiting sind damit zukünftig nicht nur Standard, sondern stehen in einer gewissen Erwartungshaltung. Die digitalen Infrastrukturen, die sich im Pandemiejahr 2020 kreativ und virtuell entwickelt haben, sind die Zukunft und nicht mehr rückgängig zu machen. Das Homeoffice bietet Arbeitnehmern Flexibilität und eine bessere Work-Life-Balance, weshalb viele zumindest teilweise weiterhin von zu Hause aus arbeiten möchten. Hybride Arbeitsmodelle werden also künftig nicht mehr wegzudenken sein. Unternehmen, die sich weiterhin vom Markt abheben möchten und neue Fachkräfte erreichen wollen, müssen für die neuen Marktanforderungen offen sein und sich voll und ganz auf die Entwicklungen durch die Digitalisierung einlassen.
Was genau bedeutet Recruiting 4.0?
Ein Zukunftswort, das du dir merken solltest. Recruiting 4.0 ist eine Bezeichnung, die auch vor Corona schon Bestand hatte. Der Begriff ist angelehnt an die Bezeichnung Industrie 4.0, welcher für die vierte industrielle Revolution, also für die digitale Vernetzung von Mensch, Maschinen und Abläufen steht. Recruiting 4.0 bezeichnet ebenso den Wandel in das digitale Recruiting Zeitalter. Neue Innovationen und digitalisierte Bewerbungsverfahren lösen analoge Verfahren zunehmend ab.
Wie funktioniert gutes Recruiting heute (und in Zukunft)?
Das Pandemiejahr hat uns gezeigt, wie schnell neue Innovationen und Trends an Wichtigkeit gewinnen können und das Jahr 2020 hat zu vielen tollen digitalen Entwicklungen geführt. Dabei darf der Recruitingprozess und Personalmarketing nicht vernachlässigt werden.
Die Unternehmen entwickeln sich und versuchen den neuen Ansprüchen gerecht zu werden. Innovative Tools finden heute Anwendung, genau wie der Ausbau von On-top-Leistungen. Viele Unternehmen nutzen ihre Chance und bauen ihre Arbeitgebermarke weiter aus. Ein Job ist heute eben nicht mehr nur ein Job. Der Anspruch an die Unternehmen wird höher und kreativer. Die Entscheidung für ein Unternehmen zu arbeiten liegt schon lange nicht mehr nur bei finanziellen Aspekten. Wofür steht das Unternehmen? Ist ihm Nachhaltigkeit wichtig und welche politische Meinung vertritt es? Wie sind die Unternehmensstrukturen und wie lassen sich Beruf und Freizeit hier am besten vereinen?
Wer am Arbeitsmarkt konkurriert, muss sich vielen Fragen stellen und diese auch möglichst mit Bravour beantworten können. Deshalb ist es wichtig, seine Human Resource Abteilungen stetig zu motivieren und nach aktuellen Trends Ausschau zu halten.
Viele Start-ups machen es vor: Arbeitsplatz mit Blick über die Stadt, Remote Work und das neueste technische Equipment mit eigenem Handy, Laptop und sogar ein E-Bike. Dazu noch eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio und Vergünstigungen im Nahverkehr. In der Mittagspause wird dann gemeinsam an der Playstation gezockt und nach Feierabend mit einem kalten Bier auf der Dachterrasse gechillt.
All dies sind Benefits, die ein Unternehmen attraktiv für den Nachwuchs machen können. Denn der neue Job soll auch einen hohen sozialen Wert beinhalten. Kostenlose Getränke und frisches Obst sind da heute einfach nicht mehr genug. Sich von den Wettbewerbern abheben lautet die Devise. Wer heutzutage also gutes Recruiting betreiben möchte, sollte zuerst an den Wurzeln anfangen und sich fragen, was macht mein Unternehmen besonders attraktiv für Bewerber, die schon an einiges gewöhnt sind? Wie kannst du dich im Markt von Konkurrenzunternehmen abheben?
Der Recruiting-Prozess ist heute ein Zusammenspiel aus Marketing, Kommunikation und Intuition. Also eine echte Herausforderung.
Welche Fähigkeiten braucht ein Recruiter 4.0?
Recruiting 4.0 kann nur von passenden Personalern, quasi dem Recruiter 4.0 ausgeführt werden. Diese benötigen neben der Freude an Personalmarketing auch umfassende Analyse- und Kommunikationsfähigkeiten. Neu zu besetzende Stellen müssen daher zukünftig wie ein Produkt vermarktet werden. Mitarbeiter im Human Resource müssen demnach ihre Fähigkeiten und Kompetenzen ausbauen, sowohl bei den vorhandenen Mitarbeitern als auch bei zukünftigen. Neues Know-how zu aktuellen Technologien sind dabei ebenso wichtig wie das up to date sein bei neuen Trends im Jobmarkt. Das Berufsfeld des Recruiters wird in Zukunft einige Veränderungen erleben und fordert mehr als nur eine Stellenanzeige zu schreiben.
Welche Zukunftstrends zeichnen das Recruiting 4.0 aus?
Wie wir bereits erwähnt haben, ist der Bewerberprozess im stetigen Wandel. Die Digitalisierung hat in den Personalabteilungen Einzug gehalten und ist nicht mehr wegdenkbar. Ein paar Trends sind heute schon im Gebrauch und werden zukünftig das Recruiting bestimmen:
Künstliche Intelligenz und Automatisierung
Viele HR-Prozesse lassen sich mit Verfahren der künstlichen Intelligenz (KI) automatisieren und optimieren. Der voll automatisierte “Robot-Recruiter” liegt noch in der Ferne, gewinnt aber immer mehr an Überzeugung. Da beim Recruitment digitalisierte Daten in hoher Menge verarbeitet werden müssen, bietet es sich an, automatisierte Prozesse einzubeziehen. Dazu gehören zum Beispiel:
- Chatbots, die sich um die Fragen der Bewerber kümmern.
- Recommender, die Kandidaten automatisiert neue Stellenangebote vorschlagen.
- Digitale Auswahlsysteme wie CV-Parsing oder CV-Screening, die die eingehenden Bewerbungen mit dem Stellenprofil abgleichen.
- Matching-Anwendungen, die anhand von Anforderungsprofilen Kandidaten aus einer Datenbank vorschlagen, die aufgrund bisheriger Erfahrungswerte für die Stelle geeignet sind.
Besonders in großen Unternehmen mit hohem Mitarbeiterbedarf oder bei der Suche von qualifiziertem Fachpersonal bietet sich der Einsatz von künstlicher Intelligenz an. Ein KI-Algorithmus kann eingesetzt werden, um eine Großzahl eingehender Bewerbungen zu verarbeiten und mit den Stellenanforderungen abzugleichen. Automatisiert erhält der Kandidaten zeitnah eine Rückmeldung. Ebenso kann ein trainierter KI-Algorithmus in Social Media Netzwerken oder Foren nach den gewünschten Spezialisten mit den benötigten Fachkenntnissen suchen.
Der Markt für KI-Anwendungen ist stark am Wachsen und findet im Recruiting immer mehr Einsatzmöglichkeiten. Zusätzlich sollte man die Kehrseite nicht aus den Augen verlieren. Durch den vermehrten Einsatz von Robotik und KI-Anwendungen geht die persönliche Ansprache mit dem Bewerber verloren. Der Recruiter als Mensch sollte weiterhin im Vordergrund stehen.
Virtual-Reality-Technologie
Um zukünftige Generationen zu erreichen und ihnen eine spannende Candidate Journey zu bieten, werden auch Virtual-Reality-Technologien nicht mehr wegzudenken sein. Innerhalb eines VR-Showrooms lassen sich zum Beispiel ganz besondere Eindrücke vom Unternehmen gewinnen. Der Interessent braucht dazu nur sein Smartphone oder eine VR-Brille. Ein Ansatz, der gerade bei der jungen Zielgruppe gut ankommt und somit hohes Potenzial hat.
Virtual Reality bietet dem Bewerber die Möglichkeit, erste Einblicke in den zukünftigen Job und Unternehmen zu bekommen.
Gamification
Spiele sind seit jeher ein beliebter Teil der Freizeitbeschäftigung. Studien zeigen, dass der menschliche Spieltrieb sehr ausgeprägt ist, weshalb spielende Personen aufmerksamer, reaktionsschneller und motivierter sind als sonst. Gamification bezeichnet die Anwendung von spielerischen Elementen innerhalb eines Recruiting-Prozesses. Das können kleine Computerspiele oder Online-Aufgaben genauso sein wie ein Quiz, eine Programmieraufgabe oder ein Simulations-Game. Auch Highscores und Erfahrungsbalken werden mit eingebunden, um ein positives Erlebnis zu gestalten.
Lebenslauf und Motivationsschreiben sind nicht immer ausreichend, um die Qualifikationen eines Bewerbers beurteilen zu können. Gerade bei Berufseinsteigern mit wenig Erfahrung ist es schwierig, die tatsächlichen Kompetenzen aus dem Lebenslauf abzulesen.
Gamification im Recruiting ist nicht unbedingt neu. Jedes Assessment oder Rollenspiel bedient sich spielerischer Elemente. Wer sich Inspiration aus der Computerspiele Welt holt, merkt schnell, welche Vorteile dies mit sich bringt:
- Motivation von Bewerbern
- Forderung von strategischem Können
- Teamwork und Kombinationsgabe
- Entspannung der Bewerbungssituation
Die Games bringen für Recruiter eine neue Beurteilungsebene ins Spiel. Sie sind ein probates Mittel, um kreatives Denken, Problemlösungskompetenz und andere Qualifikationen eines Bewerbers zu testen.
Die Anwendung von Gamification im Bereich Recruiting kann vielfältig und kreativ umgesetzt werden. Das zeigt das Beispiel des Unternehmens Deloitte.
Für eine Rekrutierungskampagne für Hochschulabsolventen hat das Unternehmen einen interaktiven Film entwickelt, bei dem die potenziellen Kandidaten einen ersten Arbeitstag bei Deloitte durchlaufen. Aus der Ich-Perspektive erleben sie ganz unterschiedliche Szenen, in denen sie gefordert sind, Entscheidungen zu treffen – und erleben auch gleich, ob ihre Wahl und ihr Verhalten zur Unternehmenskultur passen.
Methode agiles Recruiting
Das agile Recruiting wird in einigen Unternehmen heute schon aktiv umgesetzt. Dabei kommen die agilen Prinzipien zum Einsatz. Das bedeutet Ablenkungen durch Dokumentation, Meetings und Bürokratie sind klein zuhalten und die Prozesse sind schlanker und produktiver zu gestalten. Das Wort agile stammt aus der Software Entwicklung und bezeichnet dort spezielle Projektmanagement Methoden, die es ermöglichen, schneller, gezielter und effizienter zu einem Ergebnis zu kommen – trotz einer sich ständig ändernden Umwelt.
Beim agilen Recruiting geht es also vorrangig darum, den Prozess so strukturiert und präzise wie möglich zu gestalten. Dabei geht es nicht nur um den Bewerber per se, vor allem die Strukturen innerhalb des Recruiting-Teams sollen so effizienter werden. Die Entwicklung eines agilen Recruitingprozesses hat bestimmte Ziele als Grundlage. Diese sind unter anderem:
- Die Verbesserung der Kommunikation im Team
- Durch klare Zielvorgaben wertvolle Zeit sparen
- Internen Aufwand senken durch effiziente Prozessbeschreibungen
Bei dem agilen Recruiting steht vor allem das Team im Vordergrund. Das bedeutet auch, dass diese beim Kennenlernen des Bewerbers und schließlich bei der Entscheidung zur Einstellung mitwirken. Der Chef hat ein Vetorecht, hält sich aber während des Bewerbungsprozesses im Hintergrund.
Onlinetool Bewerbungssysteme
Online Bewerbungssysteme werden auch zukünftig immer beliebter werden und auch die Zahl der Unternehmen, die darauf zurückgreifen, wächst stetig. Der gesamte digitale Rekrutierungsprozess hat durch die Corona-Krise einen Aufschwung erlebt.
Sie helfen dem Unternehmen im Bewerbermanagement und erleichtert den kompletten Prozess: Von der Ausschreibung bis zur finalen Einstellung oder Absage bleibt jeder Schritt transparent und für das gesamte Recruiting-Team sichtbar.
- Video-Bewerbung
Videokonferenzen sind nicht nur während der Corona-Pandemie zu einem relevanten Medium geworden. Auch die Onlinebewerbung und damit das Video-Vorstellungsgespräch spart Zeit und Ressourcen. Anfahrtswege entfallen und der Suchradius an passenden Kandidaten lässt sich mühelos erweitern.
- One-Click-Bewerbung
Bei der One-Click-Bewerbung wird mit einem Klick das berufliche Profil von Kandidaten aus Karrierenetzwerken (Xing, LinkedIn) direkt in die Datenbank deines Unternehmens importiert. Somit können Bewerber innerhalb von Sekunden ihre Kontaktdaten, den beruflichen Werdegang und die Qualifikationen bei Unternehmen hinterlegen und ihr Interesse bekunden.
Diversity und Inklusion
In den letzten Jahren ist der Begriff Diversity in der Arbeitswelt immer wichtiger geworden. Diversity Recruiting bedeutet, dass gezielt nach Vielfalt im Unternehmen gesucht wird. Dein Team sollte aus den verschiedensten Menschen bestehen. Nicht nur verschiedene Merkmale, sondern auch verschiedene Erfahrungslevel sind hierbei entscheidend. Diversität im Unternehmen steigert die Wettbewerbsfähigkeit ebenso wie die Innovationskraft. Diversity und Inklusion im Unternehmen bringen einige Vorteile mit sich:
- Umfangreiches Spektrum an Fähigkeiten
Vielfalt im Unternehmen bedeutet auch, dass viele verschiedene Talente zusammen kommen, die unterschiedliche Skills haben. So können deine Mitarbeiter sich gegenseitig besonders gut unterstützen und ergänzen. - Stärkung deiner Arbeitgebermarke
Unternehmen, in denen Diversity großgeschrieben wird, wirken weltoffen und geben Bewerber das Gefühl, dass jeder eine Chance bekommt. Dieses Image kann deine Arbeitgebermarke enorm stärken. - Schnellere Problemlösung
Bei der Zusammenarbeit von Menschen mit verschiedenen Sprachen, Kulturen und Erfahrungen können Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. So entstehen unterschiedliche Lösungsansätze und Ideen, die sonst vielleicht nicht in Betracht gezogen werden würden.
Auch das Zusammenbringen von unterschiedlichen Generationen in einem Team fördert die Diversität in deinem Unternehmen. Junge Mitarbeiter können von der Erfahrung und den Fehlern älterer profitieren. Wenn du mehr zum Thema Inklusion im Kontext Arbeitssicherheit wissen möchtest, haben wir hier einen aktuellen Betrag für dich.
Wie kannst du deine zukünftigen Mitarbeiter erreichen?
Um ein erfolgreiches Personalmarketing zu betreiben, muss man du kreativ und innovativ vorgehen. Nicht nur die etablierten Kanäle wie Homepage und Stellenbörsen müssen bespielt werden. Zu einem modernen Recruiting gehört sowohl internes Personalmarketing als auch externes Marketing in Form von Employer Branding, Mobile Recruiting, Social Media Recruiting und Active Sourcing. Wir haben hier ein paar Tipps parat, wie du zukünftig neue Mitarbeiter erreichen kannst und im Bereich Personalmarketing gut aufgestellt bist!
Employer Branding – Stärke deine Arbeitgebermarke
Unternehmen müssen sich durch ihre Qualitäten und ihr Auftreten von der Konkurrenz abheben, um neue Talente zu erreichen. Employer Branding bedeutet, das eigene Unternehmen als Arbeitgebermarke zu vermarkten. Dazu können die Mitarbeiter als Markenbotschafter mit einbezogen, das ist sympathisch und authentisch. Auch hier gilt, wie in üblichen Marketingstrategien, mit emotionalem Storytelling erreicht man mehr Kandidaten. Das sogenannte Business-Storytelling erzählt Geschichten von Mitarbeitern und deren Erfahrungen im Unternehmen.
So wird dein Unternehmen transparenter und hebt sich von der breiten Masse ab. Hierbei kannst du auch verschiedene Benefits und Unternehmensmerkmale vermarkten. Du möchtest lieber Mitarbeiter aus dem Homeoffice arbeiten lassen? Kein Problem. Hybride Arbeitsmodelle werden ebenso ins Marketingkonzept deiner Arbeitgebermarke gehören wie früher einst frisches Obst und Vergünstigungen im Nahverkehr. Genauso wichtig für deine Arbeitgeber Marke ist auch das Auftreten deines Recruiters. Der Recruiter 4.0 muss sich auf Networking verstehen und dein Unternehmen als Markenbotschafter bestens vertreten.
Up-Skilling und internes Recruiting – finde neue Talente in deinem Unternehmen
Warum nach neuen Mitarbeiter suchen, wenn man die gesuchten Fähigkeiten vielleicht schon im Unternehmen hat? Internes Recruiting ist oft sogar noch sinnvoller. Du gibst damit deinen Mitarbeitern die Möglichkeit, sich zu entwickeln und du profitierst enorm davon. Durch Wertschätzung der Leistung steigt die Motivation und Loyalität zum Unternehmen. Zudem sparst du damit Investitionen, die ein neuer Mitarbeiter kosten könnte.
Social-Recruiting und Active-Sourcing – Gehe auf deinen Wunschkandidaten zu
Um deine Mitarbeiter und zukünftigen Talents zu erreichen, musst du über den Tellerrand schauen. LinkedIn, Xing, Facebook und Co. sind schon länger Teil des Recruitments und werden von vielen Unternehmen aktiv genutzt, um Talente zu erreichen. Auch YouTube, TikTok und Instagram können deinen Recruiting-Prozess wunderbar voranbringen. Vielleicht suchst du wen Spezialisiertes im Bereich Programmierung? Dann solltest du dort auf die Suche gehen, wo sich dein Wunschkandidat am liebsten aufhält. Das muss nicht unbedingt ein Berufsnetzwerk sein.
Social Recruiting – auch das ist Recruiting 4.0. Hierfür bedarf es aber eines Redaktionsplans und Social Media Manager in deinem Recruitingteam, der die Kanäle konsequent befüllt und auf Kommentare, Likes oder Anfragen in angemessener Zeit reagiert. Beim Social Media Recruiting dienen die sozialen Netzwerke der direkten Ansprache von potenziellen Bewerbern sowie der Vermittlung einer attraktiven Arbeitgebermarke.
Mobile-Recruiting – Rekrutiere dort, wo du deine Bewerber erreichst
Ein seit den letzten Jahren ungebrochener Trend ist außerdem das Mobile Recruiting. Jüngere Generationen wird man am ehesten dort erreichen, wo sie sich den ganzen Tag aufhalten – und zwar am Handy. Aber nicht nur junge Menschen, auch viele andere Generationen nutzen das Smartphone zum googeln, chatten und informieren.
Deine Bewerbungssysteme sollten daher unbedingt responsive gestaltet sein, sich also an jedes Endgerät anpassen und gut lesbar sein. Oder stelle eine mobile Version zur Verfügung. Auch die Webseite, sprich deine Karriereseite, sollte im responsive Design angepasst sein.
Ein weiteres Instrument beim Mobile-Recruiting ist zum Beispiel der Einsatz von QR-Codes. Der QR-Code kann von Interessenten ganz einfach per mobilen Endgerät gescannt werden und führt ihn so direkt auf deine Unternehmensseite, Karriereseite oder Stellenanzeige.
Welche Veränderungen sind also zukünftig im Recruiting zu erwarten?
Letztendlich kann man sagen, dass der War of Talents auch weiterhin bestehen bleibt und es daher umso wichtiger ist, sich als Unternehmen gut aufzustellen. Neue Innovationen und Trends werden nicht nur den Recruiting-Prozess, sondern auch das gesamte Berufsbild des Personalers und das Aufgabengebiet der HR-Abteilungen verändern. Die Digitalisierung in der Arbeitswelt hat durch die Corona-Krise einen rasanten Sprung gemacht, was viele Prozesse automatisieren lässt.
Dennoch bleibt der persönliche und individuelle Kontakt mit den Bewerbern von beiden Seiten gewünscht. Ein guter Mitarbeiter kann eben nicht nur durch Daten, Fakten und Keywords ausgemacht werden. Oft sind genau die emotionalen Entscheidungen der Personaler ausschlaggebend dafür, den besten Kandidaten ausfindig zu machen. Denn zusätzlich zur Leistung gehört auch Hingabe und Motivation zu einem guten Mitarbeiter. Der Blick in die Zukunft bleibt spannend, wer weiß, welche neuen digitalen Trends noch kommen werden.
Mit jedem neuen Mitarbeiter, den du rekrutierst, stehst du als Arbeitgeber in der Pflicht, regelmäßig Gefährdungsbeurteilungen durchzuführen und deine Arbeitnehmer in der Arbeitssicherheit zu unterweisen. Auch solltest du nicht vergessen, dass bereits ab dem ersten Angestellten die vorgeschriebene Fachkraft für Arbeitssicherheit und der Betriebsarzt schriftlich bestellt werden müssen. Wenn du dazu Fragen hast, hilft dir die Deutsche Mittelstandsschutz gerne weiter und stellt dir digitale Lösungen zur Verfügung.
Beitragsbild: © Shutterstock, ImageFlow