Betriebsbeauftragte: Hygienebeauftragte*r Infektionsschutz und Hygienekonzepte vom Profi

Wusstest du, dass es über 20 verschiedene Betriebsbeauftragte im Unternehmen geben kann? Eine relevante Rolle fällt dabei dem Hygienebeauftragten zu. Hier erfährst du, welche Aufgaben und welche Funktion dieser in deinem Unternehmen hat und warum ein Hygienebeauftragte*r so wichtig für das Gesundheitsmanagement vieler Unternehmen aus den verschiedensten Branchen ist.

  • 25.02.2022
  • Vivien Hahn

Grundsätzlich kann gesagt werden, Hygiene spielt in jedem Unternehmen eine wichtige Rolle. Egal wie groß ein Unternehmen ist oder aus welcher Branche es kommt. Hygiene ist ein sehr wichtiger Bestandteil im Gesundheitsmanagement eines jeden Unternehmens. Angefangen mit der allgemeinen Betriebshygiene, über den Infektionsschutz und -prävention bis hin zum hygienischen Umgang mit Lebensmitteln: spätestens wenn in deinem Unternehmen ein Kaffeevollautomat oder Kühlschrank steht, solltest du dich auch mit dem Thema Hygiene und Reinigung beschäftigen. Aber damit ist es noch nicht getan. Um über alle geltende Regeln und Verordnungen einen aktuellen Überblick zu haben, kann das Einstellen eines Hygienebeauftragten ab einer bestimmten Betriebsgröße eine sehr große Unterstützung für dich sein.

Ein Hygienebeauftragte*r ist für die Einhaltung und Umsetzung von Hygienevorschriften verantwortlich. Je nach Branche gelten dabei unterschiedliche Gesetze und Vorschriften, die eine spezielle Qualifikation von der Person erfordern, die diese Funktion in deinem Unternehmen übernimmt.

Schaut man auf den Markt für Aus- und Weiterbildungsangebote, trifft man auf  die unterschiedlichsten Schulungen zum Hygienebeauftragten. Diese orientieren sich immer an die Vorkenntnisse der Person und den speziellen Anforderungen der jeweiligen Branche.

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Welche Gesetze regeln den Einsatz und die Funktion eines Hygienebeauftragten?

Wie eingangs schon erwähnt, können die gesetzlichen Vorgaben je nach Branche, in dem ein Unternehmen tätig ist, variieren oder durch zusätzliche Vorschriften ergänzt werden. Die allgemeinen Rechtsgrundlagen entstammen jedoch aus den folgenden Gesetzgebungen:

  • Infektionsschutzgesetz (IfSG)
  • Sozialgesetzbuch XI (SGB 11)
  • Verordnung (EG) Nr. 852/2004 über Lebensmittelhygiene
  • Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB)
  • Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV)
  • Personelle und organisatorische Voraussetzungen zur Prävention nosokomialer Infektionen (KRINKO)
  • Arbeitsschutzgesetz
  • Berufsgenossenschaftliche Regelungen (Branchenspezifisch)

Welches Unternehmen benötigt einen Hygienebeauftragten?

Grundsätzlich ist der Hygienebeauftragte in jedem Unternehmen einzusetzen. Eine Bereitstellungspflicht besteht jedoch nicht. Unterschiedliche Branchen, die mit Lebensmitteln arbeiten oder eine medizinische Reinheit erfordern, müssen jedoch andere Standards erfüllen und sich an die geltenden Gesetze zur Lebensmittelhygieneverordnung und Hygienestandards halten. Hierbei kann das Einsetzen eines Hygienebeauftragten sehr sinnvoll sein, da dieser die geltenden Regeln stetig kontrolliert und Konzepte zur Einhaltung dieser entwickelt und optimiert. Auch in größeren Unternehmen oder um geltende Maßnahmen zum Infektionsschutz, wie es während der Corona-Pandemie der Fall ist, rechtssicher einhalten zu können, ist es hilfreich, wenn ein Mitarbeiter*in eine Weiterbildung zur Hygienefachkraft erhält.

Die richtige Hygiene ist für alle Unternehmen in allen Branchen von hoher Wichtigkeit. © Shutterstock, PaeGAG
Die richtige Hygiene ist für alle Unternehmen in allen Branchen von hoher Wichtigkeit. © Shutterstock, PaeGAG

Welche Gesetze sind für den Hygienebeauftragten relevant?

1. ISO 9001

Die Aufgaben des Hygienebeauftragten fallen unter die Norm ISO 9001. Die Norm ISO 9001 legt die Mindestanforderungen fest, die es im Rahmen der Umsetzung eines allgemein anerkannten Qualitätsmanagementsystems (QM-System) zu erfüllen gilt. Damit soll sichergestellt werden, dass Produkte oder Dienstleistungen den Kundenerwartungen entsprechen und auch alle behördlichen Anforderungen erfüllen. Im Rahmen einer ISO 9001 Zertifizierung musst du also nachweisen, dass dein Unternehmen alle diese Anforderungen, erfüllt. Somit kannst du deinen Kunden und Lieferanten gegenüber allgemeingültig nachweisen, dass dein QM-System der Norm ISO 9001 entspricht und erfolgreich sowie vollständig umgesetzt wurde

2. Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV)

Wenn du Produkte aus dem Segment Lebensmitteln, kosmetischen Mitteln, Bedarfsgegenständen, das sind Produkte, die mit Lebensmittel- und Körperkontakt (z. B. Verpackungsmaterialien, Geschirr, Reinigungsmittel, Kleidung) und Tabakerzeugnissen herstellst, behandelst oder verkaufst, sind die Anforderungen der LMHV für dich maßgeblich. Die LMHV schreibt vor, welche hygienischen Maßnahmen in der Produktion und im Vertrieb dieser Produkte eingehalten werden müssen und welche Schulungen in den Unternehmen erforderlich sind.

3. Infektionsschutzgesetz (IfSG)

Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) ist das deutsche Bundesgesetz zur Vermeidung von hochinfektiösen  Krankheiten bei Menschen. Es regelt, zum Beispiel in einem Pandemie- oder Seuchenfall, die notwendige Mitwirkung und Zusammenarbeit von Bundesbehörden, Ärzten, Tierärzten, Krankenhäusern, wissenschaftlichen Instituten und anderen notwendigen Einrichtungen. Der Fokus liegt hier auf die Früherkennung und Vermeidung einer Ausbreitung einer Infektionskrankheit.

Warum muss ein Unternehmen Hygienestandards gewährleisten?

In allen Betrieben ist es wichtig, dass die geltenden Hygienevorschriften eingehalten werden und wirksame Schutzmaßnahmen für Beschäftigte und Kunden umgesetzt werden. Mit der überarbeiteten Version der SARS CoV-2-Arbeitsschutzverordnung vom 11.03.2021 musstenn Arbeitgeber aller Branchen ein wirksames Hygienekonzept für ihren Betrieb entwickeln und implementieren. Darin müssen alle erforderlichen Maßnahmen zum betrieblichen Infektionsschutz, also der Prävention, enthalten sein.

Die Notwendigkeit eines Hygienekonzepts war zuvor grundsätzlich für medizinische und pharmazeutische Unternehmen, sowie für alle Branchen, in denen Lebensmittel hergestellt, verarbeitet oder verkauft werden, verpflichtend.

Unterweisung allgemeine Betriebshygiene Vorschriften

Um alle deine Arbeitnehmer*innen im Unternehmen ausreichend über geltende Infektionsschutzmaßnahmen und Neuerungen im Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz zu informieren, musst du regelmäßig Unterweisungen zu der Thematik durchführen. An diesen Unterweisungen müssen alle Mitarbeiter*innen teilnehmen. Dein*e Hygienebeauftragte*r kann dich dabei in der Planung oder Durchführung dieser Schulungen unterstützen. Eine allgemeine Betriebshygiene ist Vorschrift im Unternehmen und fällt unter das Arbeitsschutzgesetz. Dazu gehören zum Beispiel das Bereitstellen und Reinigen von Sanitäranlagen oder das Desinfizieren von Oberflächen.

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Zusätzlich ist es für dich als Arbeitgeber wichtig, allgemeine Maßnahmen zu treffen, um die Gesundheit deiner Mitarbeitenden zu fördern oder aufrechtzuerhalten. Diese fallen dann unter das allgemeine betriebliche Gesundheitsmanagement. Das zentrale Ziel des betrieblichen Gesundheitsmanagements ist es, für deine Beschäftigten ein gesundheitsförderndes Umfeld zu schaffen. Du gewährleistest damit, dass die Arbeits- und Leistungsfähigkeit deiner Mitarbeitenden bis in den Ruhestand beibehalten oder im Idealfall sogar verbessert werden kann. Nach neuesten Ereignissen spielt die Gesundheit eine wichtigere Rolle denn je. Angebote, die die Gesundheit fördern oder Transparenz in den betrieblichen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz sind Faktoren, die Arbeitnehmer*innen bei ihrer Unternehmenswahl heute mehr denn je berücksichtigen.

Von einem strukturierten und effektiven Gesundheits- und Hygienemanagement kann also dein gesamtes Unternehmen langfristig profitieren.

Mögliche positive Veränderungen bei systematischen betrieblichen Gesundheitsmanagement:

  • Erhalt bzw. Steigerung der Arbeits- und Leistungsfähigkeit
  • Langfristige Senkung von Krankheitsfällen und somit Personalkosteneinsparung
  • Stärkung von Gesundheitsbewusstsein und -kompetenz, insbesondere Stärkung der Eigenverantwortung deiner Beschäftigten
  • Erhöhung der Arbeitszufriedenheit und damit einhergehend Steigerung der Produktivität
  • Gewinnung von Fachpersonal

Hygienemanagement

Hygiene hat, auch in betrieblicher Sicht, viele Facetten. Schlechte Hygiene kann nicht nur das Image eines Unternehmens zerstören, gerade bei Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Praxen ist ein bestimmter Hygienestandard gesetzlich verpflichtend. Wer diesen nicht einhält, erhält eine schlechte Reputation, Bußgelder und kann bei Nichteinhaltung zur Betriebsschließung gezwungen werden.

Mit einem strukturierten Hygienemanagement behalten alle Beteiligten (Angestellte, Unternehmer, Krankenhaushygieniker, Hygienefachkräfte) den Überblick über die herrschenden Anforderungen und dem Infektionsschutzgesetz in der jeweiligen Einrichtung bezüglich der Hygiene.

Ziele des Hygienemanagements sind:

  • Gesunde Menschen vor Infektionen schützen
  • Die Verbreitung von Krankheiten zu vermeiden
  • Ein hohes Hygieneniveau zu gewährleisten (vor allem in Krankenhäusern und Praxen)

Ein gutes Hygienemanagement ist immer ein Zusammenspiel der verschiedenen Abteilungen und Verantwortlichen. Die Hygienefachkraft arbeitet hier mit der Geschäftsführung und allen Beteiligten ein individuelles und passendes Konzept aus.

Ein strukturiertes Hygienemanagement kann sich positiv auf dein gesamtes Unternehmen auswirken. © Shutterstock, Robert Kneschke
Ein strukturiertes Hygienemanagement kann sich positiv auf dein gesamtes Unternehmen auswirken. © Shutterstock, Robert Kneschke

Welche Aufgaben hat ein Hygienebeauftragter?

Grundsätzlich gehört es zu den Aufgaben eines Hygienebeauftragten, dafür zu sorgen, dass sämtliche Hygienestandards eingehalten werden. Das betrifft Bereiche wie die Personal-, Produktions- und Betriebshygiene. Die Standards können je nach Unternehmen und Branche natürlich unterschiedlich ausfallen. In einer Pflegeeinrichtung oder Praxis herrschen andere Hygienestandards als in einem Büro. Gleiches gilt, wenn mit Lebensmitteln gearbeitet wird. Auch hier ist der Hygienebeauftragte zuständig. Mit der Corona-Pandemie haben sich zusätzlich neue Regelungen entwickelt, die zur Eindämmung der Infektionsketten dienen. Diese einzuhalten, fällt ebenfalls in das Aufgabengebiet des Hygienebeauftragten.

Hygienebeauftragte stellen ein wichtiges Bindeglied zwischen Betriebsführung und Mitarbeiter*innen dar. Sie beraten beide Parteien und informieren über notwendige Hygienemaßnahmen nach gesetzlichen Vorgaben und legen Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen fest. Sie sind unterstützend bei der Entwicklung des betrieblichen Gesundheitsmanagements und können durch ihre Fachkenntnis strukturierte Pläne erstellen und helfen bei der Umsetzung im Unternehmen.

Die Aufgaben, als Hygienebeauftragter im Überblick:

  • Bewerten der Infektionsrisiken der Einrichtung und festlegen der Schwerpunkte der Infektionsprävention.
  • Erstellen und aktualisieren Hygienepläne und Standards.
  • Durchführung von Hygieneschulungen und Belehrungen
  • Regelmäßige Überprüfung über die Einhaltung der Maßnahmen der Hygienepläne.
  • Überwachung von Infektionskrankheiten und die Meldung bei Bedarf an das Gesundheitsamt.
  • Die Installierung von Hygienemanagementsystemen im Sinne einer Qualitätsweiterentwicklung.

Wie ist ein Hygieneplan aufgebaut?

Im Hygieneplan werden alle Anweisungen zur Einhaltung und Gewährleistung bestimmter Hygienestandards schriftlich festgelegt. Er wird zur Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben benötigt und dient als Nachweis über die erbrachte Sorgfaltspflicht. Deine Mitarbeitenden erhalten durch diesen Plan Klarheit und Sicherheit im Umgang mit den betrieblichen Verfahrensanweisungen zur Infektionshygiene und Betriebshygiene im Allgemeinen.

Der Hygieneplan muss folgende Punkte beinhalten:

  • Hautschutzplan
  • Reinigungsplan
  • Desinfektionsplan
  • Arbeits- und Verfahrensweisen
  • Regelung zum Aufbereiten von medizinischen Produkten
  • Dokumentationsberichte zur Fortbildung und Unterweisung deines Personals

Eine Rechtsverbindlichkeit des Hygieneplans besteht, wenn die korrekte Benennung des Autors inklusiver der Angabe zur Qualifikation, das Erstelldatum, die Version des Plans, ein Inhaltsverzeichnis, eine Freigabe durch den Geschäftsführenden sowie eine Festlegung der Häufigkeit zur Überarbeitung vorhanden sind.

Daher kann der Hygieneplan auch ein essenzieller Bestandteil des Qualitätsmanagements sein.

Ein Hygieneplan ist wichtig, um alle Maßnahmen im Überblick zu behalten und Unsicherheiten zu beseitigen. © Shutterstock, TommyStockProject
Ein Hygieneplan ist wichtig, um alle Maßnahmen im Überblick zu behalten und Unsicherheiten zu beseitigen. © Shutterstock, TommyStockProject

Wie sehen die Aufgaben des Hygienebeauftragten in den verschiedenen Branchen aus?

In einigen speziellen Branchen fallen dem Hygienebeauftragten noch zusätzliche Aufgaben zu. Diese orientieren sich an weiteren Vorschriften oder einzuhaltenden Hygienestandards.

Gesundheitswesen

Besonders im Gesundheitswesen fällt dem Hygienebeauftragten eine große Rolle zu. Hier ist das Einhalten von medizinisch sterilen Standards essenziell. Die Etablierung von Hygienebeauftragten, die eine qualifizierte Weiterbildung absolviert haben, ist in medizinischen Einrichtungen notwendig, um Kunden, Begleitpersonen und Personal vor Gefährdungen durch eine mangelhafte Hygiene zu schützen bzw. diese zu vermeiden.

Lebensmittelbranche

In der Lebensmittelindustrie werden in allen Bereichen gut ausgebildete Hygienebeauftragte gebraucht und eingesetzt. Zu den wesentlichen Aufgaben von Hygienebeauftragten in der Lebensmittelbranche gehört die Überwachung der Einhaltung von Maßnahmen im Zusammenhang mit den Hygienestandards und des Konzepts zur Produktsicherheit (HACCP). Die Vorgaben dazu werden in der Verordnung (EG) Nr. 852/2004 über Lebensmittelhygiene geregelt.

Ebenfalls an Lebensmittelverordnungen müssen sich Gastronomie und Hotellerie halten. Mitarbeiter, die mit Lebensmitteln arbeiten, müssen spezielle Hygiene-Unterweisungen erhalten. Darunter fällt auch bei der Arbeit Schutzausrüstung (Handschuhe, Haarnetze etc.) zu tragen. Der Hygienebeauftragte muss hier alle gesetzlichen vorgaben  im Blick haben und dafür sorgen, dass alle Mitarbeitenden ausreichend geschult sind.

Pharmabranche

In der Pharmaindustrie sind Hygienebeauftragter dafür verantwortlich, den Hygienestatus unter Reinraumbedingungen zu überwachen und zu gewährleisten, sodass alle Hygienevorschriften der Produktionshygiene in dem Betrieb eingehalten werden.

Welche Funktion hat ein Hygienebeauftragter im Unternehmen?

Hygienebeauftragte arbeiten eng mit der Führungsebene zusammen. Sie beraten und unterstützen die Geschäftsführung. Bei sämtlichen Fragen rund um Hygiene und Infektionsschutz sind sie der erste Ansprechpartner in deinem Unternehmen. Dabei gehen sie sowohl auf das Personal als auch auf die Kunden ein. Sie sind befähigt, regelmäßige Schulungen zum Infektionsschutz und Hygiene bei den Mitarbeitenden durchzuführen. Gerade während der Pandemie haben sie eine große Aufgabe bekommen, sie sind nämlich auch für das Erstellen eines entsprechenden Hygienekonzepts im Unternehmen zuständig.

Ein Hygienebeauftragter kontrolliert die Sauberkeit am Arbeitsplatz. © Shutterstock, Finkes
Hygienebeauftragte haben alle Richtlinien im Blick und arbeiten eng mit der Geschäftsführung zusammen. © Shutterstock fizkes

Wer kann Hygienebeauftragter werden?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Einer Tätigkeit als Hygienebeauftragten in einem Unternehmen geht eine Weiterbildung, Schulung oder Ausbildung voraus. Diese werden zum Beispiel vom TÜV angeboten.

Für die Weiterbildung zum Hygienebeauftragten ist eine abgeschlossene Berufsausbildung Voraussetzung. Ein Azubi kann diese Funktion also nicht in deinem Unternehmen übernehmen. Im Grunde kann aber jeder im Unternehmen, egal welche Position oder Beruf ausgeübt wird, eine Weiterbildung zur Hygienefachkraft machen.

In der Regel dauert dann eine Weiterbildung 16 Seminarstunden für das Basismodul. Umfangreiche Schulungen, mit zusätzlichen fachspezifischen Kursen, dauern bedeutend  länger.

Man unterscheidet je nach Branche, in der die zukünftige Hygienefachkraft eingesetzt werden soll. Es gibt entsprechend verschiedene Schulungsmodule:

  1. Basismodul und Pflichtmodul (z.B. für kaufmännische Unternehmen)
  2. Hygienemodul Kinder und Jugendeinrichtungen
  3. Hygienemodul Lebensmittel
  4. Hygienemodul Pflegeeinrichtungen
  5. Hygienemodul Krankenhäuser

Eine weitere Möglichkeit ist, sich im Rahmen einer Ausbildung zu einem staatlich anerkannten Hygienebeauftragten ausbilden zu lassen, um sich hauptberuflich darauf zu spezialisieren.

Innerhalb des Basismoduls erlernen die Mitarbeiter*innen wesentliche rechtliche, mikrobiologische sowie die relevanten Grundlagen zur Sicherung eines Qualitätsmanagements. Damit können sie grundlegende hygienerelevante Sachverhalte professionell lösen.

Nach der Basisausbildung darf ein Hygienebeauftragte*r auch selber Unterweisungen bei Mitarbeitenden durchführen. © Shutterstock, Fractal-Pictures
Nach der Basisausbildung darf ein Hygienebeauftragte*r auch selber Unterweisungen bei Mitarbeitenden durchführen. © Shutterstock, Fractal-Pictures

Themen des Basismoduls

  • Gesetzliche Grundlagen (IfSG, ArbSchG, DGUV Vorschrift 1) sowie Anforderungen nach Biostoffverordnung
  • Risikobewertung / Gefährdungsbeurteilung
  • Organisation, Verantwortung, Pflichten und Aufgaben als Hygienebeauftragte*r
  • Basishygiene, Hygienemanagement, Hygieneplan
  • Sondermaßnahmen beim Auftreten von bestimmten Erkrankungen (Magen-​Darm-Erkrankungen, Kopfläuse, Krätze, etc.)

Zusätzlich werden alle notwendigen Belehrungen durchgeführt, die später auch selber gehalten werden, wie zum Beispiel:

Belehrung nach § 43 Infektionsschutzgesetz (IfSG)

Vor erstmaliger Ausübung einer Tätigkeit im Lebensmittelbereich benötigt man eine Belehrung und Bescheinigung gemäß § 43 Abs. 1 IfSG durch das zuständige Gesundheitsamt.

Fachkenntnis-Schulung Lebensmittelhygiene nach § 4 LMHV

Die Fachkenntnis-Schulung ist für alle gesetzlich vorgeschrieben, die Lebensmittel herstellen, zubereiten, behandeln und in Umlauf bringen.

Inhalte der Schulung sind:

  • Grundlagen des Lebensmittelrechts
  • Eigenschaften und Zusammensetzung von Lebensmitteln
  • Gefahren im Lebensmittelbereich
  • Hygienische Anforderungen
  • Eigenkontrolle und Krisenmanagement

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Beitragsbild: Shutterstock, Josep Suria

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