Grippeschutzimpfungen für Unternehmen So bleiben deine Mitarbeiter gesund
Aktuell beherrscht das in China ausgebrochene Corona-Virus die Schlagzeilen. Während es hierzulande jedoch zurzeit keine ernstzunehmende Bedrohung darstellt, hat die Grippe gerade Hochsaison. Bei uns erfährst du, wie du deine Mitarbeiter schützen kannst.
- 27.02.2020
- Katharina Bonn
Wenn ein neues Virus ausbricht, entsteht schnell Panik. Genau so war es auch, als Anfang des Jahres die ersten Meldungen über das neuartige Coronavirus in den Medien kursierten. Natürlich sind die Zahlen der Todesopfer erschreckend, in Panik müsse man in Deutschland laut Experten aber trotzdem nicht ausbrechen. Eine weitaus größere Gefahr, die gerne unterschätzt wird, sind hingegen Grippewellen, die jedes Jahr wieder Todesopfer fordern. Deshalb sehen wir uns das Ganze an dieser Stelle einmal etwas genauer an.
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Was ist die Grippe für eine Erkrankung?
Bei der Grippe, die auch Influenza genannt wird, handelt es sich um eine Infektionskrankheit. Die Grippe muss deutlich von einer Erkältung oder einem gewöhnlichen grippalen Infekt unterschieden werden, da das Krankheitsbild bei der Influenza deutlich schwerwiegender ist. Wenn jemand an der Grippe erkrankt, hat er mit Abgeschlagenheit, trockenem Husten und hohem Fieber zu kämpfen.
Wie wird die Grippe übertragen?
Die Ansteckung erfolgt bei einer Grippe per Tröpfcheninfektion. Das bedeutet, dass die Influenza-Viren durch Sprechen, Husten, Niesen, aber auch beim Küssen oder Händeschütteln von Mensch zu Mensch gelangen können. Um sich anzustecken, braucht es nur eine geringe Menge der feinen Flüssigkeitspartikel. Erkrankte sind hochansteckend: Das gilt bereits für den Tag, bevor sich die ersten Symptome zeigen und für einen Zeitraum von bis zu sieben Tagen danach.
Was macht die Grippe so gefährlich?
Wie eingangs schon gesagt, handelt es sich bei einer Grippe um eine schwerwiegende Erkrankung. Das Problem: Die Viren vermehren sich sehr schnell und fügen den Schleimhäuten der Atemwege Schäden zu. Dadurch wird unsere körpereigene Abwehrkraft geschwächt und der Körper anfällig für lebensbedrohliche Krankheiten wie Lungenentzündungen. Jedes Jahr leiden tausende von Deutschen unter der Grippewelle, viele sterben sogar daran. Besonders heftig war die Grippewelle in den Wintermonaten zwischen 2017 und 2018. Damals verlief die Grippe-Erkrankung nach einer Schätzung des RKI für etwa 25.000 Menschen tödlich. Erhebungen des RKI lassen sogar vermuten, dass eine schwerwiegende Grippewelle die Lebenserwartung vermindern kann. Zwischen 2018 und 2019 war die Grippewelle im Vergleich recht harmlos. Trotzdem mussten immerhin 18.000 Menschen aufgrund einer Influenza ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Wer ist besonders gefährdet?
Prinzipiell sind wir natürlich alle dem Risiko ausgesetzt, uns bei kranken Mitmenschen anzustecken. Allerdings gibt einige Personengruppen, die besonders gefährdet sind und sich vor einer Grippe schützen sollten. Dazu gehören:
- ältere Menschen, da das Immunsystem im Alter nicht mehr so gut funktioniert
- Menschen, die an chronischen Erkrankungen leiden. Dazu gehören unter anderem Diabetes, Anämie, Nierenerkrankungen, und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems
- Bewohner und Angestellte in Pflegeeinrichtungen und Altersheimen, da sich die Erreger hier gut verbreiten können
- Babys und Kleinkinder, bei denen das Immunsystem noch nicht voll funktionsfähig ist
- Menschen, deren Immunsystem bereits geschwächt ist. Der Grund hierfür kann beispielsweise eine andauernde Chemotherapie sein
Darüber hinaus sind auch diejenigen einem besonderen Ansteckungsrisiko ausgesetzt, die durch ihren Beruf oft in Kontakt mit Menschen stehen. Dies gilt zum Beispiel für Arbeitnehmer im medizinischen Bereich, in Supermärkten oder auch bei Behörden.
Wie kann man sich vor einer Ansteckung schützen?
Als Arbeitgeber in einem Unternehmen kennst du es sicherlich auch, dass im Winter ein Mitarbeiter nach dem anderen krank wird. Bei einer Erkältung ist das schon eine nervige Angelegenheit, bei einer Grippe kann es sogar richtig gefährlich werden, wie wir festgestellt haben. Umso wichtiger ist also die Frage nach einem wirksamen Grippeschutz.
Zum einen gibt es gewisse Hygienemaßnahmen, die deine Mitarbeiter kennen und einhalten sollten. Da wäre einerseits der sogenannte Erkältungsknigge. Wer niesen muss, sollte dies in den Ärmel seines Kleidungsstückes tun und nicht in die Hände. Darüber hinaus sollten sich alle Mitarbeiter regelmäßig die Hände waschen, vor allem, wenn das Händeschütteln zur Begrüßung im Unternehmen gehört. Darüber hinaus sollten auch Händedesinfektionsmittel genutzt werden. Ein weiterer Tipp für den Büroalltag: Regelmäßiges Stoßlüften sorgt dafür, dass Viren und Bakterien nach draußen gelangen.
Da an der Grippe erkrankte Menschen allerdings hochansteckend sind, kann ein wirksamer Schutz nur durch eines erwirkt werden, und das ist eine Impfung gegen die saisonale Grippe. Nach der Verabreichung des Impfstoffes dauert es ein bis zwei Wochen, bis sich der Grippeschutz im Körper aufgebaut hat. Damit die Impfung wirkt, sollte sie also vor Beginn der „Grippesaison“ gegeben werden, das heißt im Zeitraum zwischen Oktober und November.
Wie lange ist eine Grippeschutzimpfung wirksam?
Genaue Informationen zu der Schutzwirkung des Impfstoffes finden sich laut dem Robert Koch Institut auf den jeweiligen Präparaten. Dabei ist der Schutz üblicherweise für eine Zeit von sechs Monaten bis zu einem Jahr gegeben. Für Erwachsene ist es ausreichend, sich einmal pro Jahr gegen die Grippe impfen zu lassen. In der nächsten Grippesaison ist es allerdings notwendig, eine neue Grippeschutzimpfung zu erhalten. Das liegt daran, dass die Viren, die für den Ausbruch der Grippe verantwortlich sind, sehr wandlungsfähig sind. Mit einem neuen Vermehrungszyklus ändern sich somit auch die Eigenschaften der Erreger. Der Impfstoff muss an diese neuen Gegebenheiten angepasst werden.
Welche Nebenwirkungen können bei einer Grippeschutzimpfung auftreten?
Genau wie bei jeder anderen Impfung kann es auch bei dieser Schutzmaßnahme zu einer körperlichen Reaktion kommen. Diese kann sich in Form von Rötungen, leichten Schmerzen und Schwellungen rund um die Impfstelle zeigen. Darüber hinaus können erkältungsähnliche Symptome wie Fieber, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen auftreten, die jedoch schnell wieder abklingen. Alles in allem gilt der Grippeimpfstoff aber als gut verträglich.
Für wen ist die Impfung nicht geeignet?
Auch wenn die Influenzaimpfung in den meisten Fällen problemlos vertragen wird, gibt es einige Personen, die auf die Schutzimpfung besser verzichten sollten. Das gilt für folgende Fälle:
- Wer allergisch auf Hühnereiweiß reagiert, verträgt die Impfung nicht, da der Basisstoff aus befruchteten Hühnereiern besteht
- Patienten, die krank sind und Fieber haben, müssen ihren Impftermin verschieben und so schnell wie möglich nachholen
Was kostet eine Grippeschutzimpfung für meine Mitarbeiter?
Eine anstehende Impfung sollte generell immer mit dem zuständigen Arzt besprochen werden. Die Kosten für Schutzimpfungen werden im Regelfall von der gesetzlichen Krankenkasse getragen. Aber wie das im stressigen Alltag immer so ist, nimmt man sich die Zeit für den Arztbesuch dann doch wieder nicht. Genau aus diesem Grund solltest du als Arbeitgeber einen betrieblichen Impfschutz anbieten. Das hat für dich den Mehrwert, dass du Fehlzeiten durch Grippeerkrankungen effektiv vorbeugst und die Gesundheit deiner Mitarbeiter schützt. Für eine betriebliche Impfmaßnahme kommst in der Regel du als Arbeitgeber auf. Die Kosten für den Impfstoff und die ärztliche Leistung können sich auf 20 bis 35 Euro belaufen. Das ist für dich allerdings immer noch sehr viel günstiger, als den wirtschaftlichen Schaden zu tragen, der entsteht, wenn viele Mitarbeiter für lange Zeit krankheitsbedingt ausfallen.
Ist die betriebliche Grippeschutzimpfung Pflicht?
Diese Frage kann mit einem klaren Nein beantwortet werden. Zwar gibt es für dich und deine Mitarbeiter viele Vorteile, wenn die Grippeschutzimpfung im Betrieb stattfindet, aber es ist für dich als Arbeitgeber keine verpflichtende Maßnahme. Denn Impfungen, Besuche beim Zahnarzt und Krebsvorsorgeuntersuchungen gehören zu den privaten gesundheitlichen Präventionsmaßnahmen deiner Mitarbeiter. Aufgrund der Tatsache, dass es sich bei der Grippeschutzimpfung um ein freiwilliges Angebot handelt, können Mitarbeiter auch keine Haftungsansprüche geltend machen, wenn nach der Impfung Nebenwirkungen auftreten sollten. Das Angebot einer Schutzimpfung stellt für dich also in keinem Fall ein unternehmerisches Risiko dar.
Arbeitsmedizin: Deine Pflicht als Arbeitgeber
Apropos betriebliche Gesundheitsförderung: Du musst gewährleisten, dass das Wohlergehen deiner Mitarbeiter nicht durch ihre Arbeitstätigkeit gefährdet ist. In den Bereich der Gesundheitsvorsorge fällt dabei das Bestellen eines Betriebsarztes, der die Schutzimpfungen im Betrieb durchführen kann. Darüber hinaus ist der Betriebsarzt für Vorsorgeuntersuchungen, medizinische Beratungen und als Unterstützung bei Wiedereingliederungsmaßnahmen nach langer Krankheit zuständig. Wenn du Hilfe bei der Aufrechterhaltung der Arbeitssicherheit und arbeitsmedizinischen Maßnahmen benötigst, kannst du unsere Experten von der Deutschen Mittelstandsschutz jederzeit gerne kontaktieren. Wir unterstützen dich bei allen anfallenden Aufgaben, sodass du dich auf dein Tagesgeschäft konzentrieren kannst. Und das nicht nur in Hamburg, Berlin und Köln, sondern deutschlandweit in der gesamten Bundesrepublik.
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