Betriebsbeauftragte Mit effizientem Energiemanagement Ressourcen sparen und zum Klimaschutz beitragen

Auch wenn man Energie nicht sehen kann, so ist sie doch überall. Die Energieströme in deinem Unternehmen haben nicht nur einen enormen Einfluss auf deine Ausgaben, sondern auch auf die Umwelt. Energiemanagementbeauftragte (EMB) sorgen für einen effizienten Energieeinsatz.

  • 13.05.2022
  • Hannah Yeboah

Energiemanagement ist ein Thema, welches in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Energiemanagementsysteme (EnMs) können Unternehmen zu einem besseren Energiehaushalt verhelfen. Doch das System muss erst einmal eingeführt und im Anschluss ständig überwacht, optimiert und bedient werden. Da das einiges an Zeit und Know-how erfordert, braucht es eine Person, die den korrekten Umgang beherrscht: Den Energiemanagementbeauftragten.

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Warum ist Energiemanagement wichtig?

Der Einsatz moderner Maschinen und Anlagen mit geringerem Energieverbrauch sowie eine effiziente Infrastruktur sind nur zwei der Punkte, die das Energiemanagement beinhaltet.

Bei ständig steigenden Energiekosten ist Energieeffizienz wichtiger denn je. Es kann sogar so weit kommen, dass Firmen in Industrie- und Gewerbezweigen mit sehr hohem Stromverbrauch ohne effizienten Energieeinsatz nicht mehr wettbewerbsfähig sind. Selbstverständlich werden durch Energiemanagement nicht nur die materiellen und finanziellen Ressourcen deines Unternehmens geschützt. Energiemanagement schont auch die Umwelt. Denn wer energieeffizient wirtschaftet, sorgt auch gleichzeitig für ein Stück Nachhaltigkeit. Energiemanagementsysteme können dir hierbei helfen. Folgende Vorteile können sich durch den Einsatz eines Energiemanagementsystems (EnMS) ergeben:

Einsparung von Kosten

Mit Hilfe eines aktiven Energiemanagementsystems werden Daten erfasst und Verbräuche, die bislang unerkannt waren, aufgedeckt. Das Energiesparpotenzial nach Einführung eines Energiemanagementsystems liegt für gewöhnlich bei 5 – 20%. Durch das Einsparen dieser Kosten erhöhst du gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit deines Unternehmens.

Steigerung der Produktivität

Wenn die Ausbringungsmenge im Verhältnis zur Einsatzmenge steigt, erhöht sich die Produktivität. Ein Energiemanagementsystem ermöglicht es dir die Energiemenge, welche in die Produktion fließt, zu messen. Wenn es in deinem Unternehmen Schwachstellen gibt, die zu unnötigem Mehrverbrauch führen, werden diese durch das Energiemanagementsystem aufgedeckt.

Einsparen von Ressourcen

Wenn du den Energieverbrauch in deinem Unternehmen verringerst bzw. auf die Effizienz deines Energieverbrauchs achtest, hat das eine Einsparung von Ressourcen zur Folge. Das wiederum führt zur Einsparung von Kosten und gleichzeitig schonst du damit die Umwelt.

Fehlersuche

Energiemanagementsysteme helfen dabei, Betriebszustände zu überwachen. Befinden sich in deinem Betrieb beispielsweise Geräte, die dauerhaft in Betrieb sein müssen, erleichtert dir das Energiemanagementsystem, dies sicherzustellen. Auch die Versorgungsqualität des Stromversorgers lässt sich mit Hilfe des Systems kontrollieren und die Brandgefahr in deinem Unternehmen lässt sich mittels Energiemanagementsystems reduzieren.

ISO 50001-zertifizierte Energiemanagementsysteme können euch zu mehr Energieeffizienz verhelfen. © Shutterstock, G-Tech Studios
Die DIN EN ISO 50001 verhilft Unternehmen jeglicher Größe zu mehr Energieeffizienz. © Shutterstock, G-Tech Studios

Was hat es mit Energiemanagement nach der Norm ISO 50001 auf sich?

Wer erfolgreiches Energiemanagement betreiben will, sollte Energieströme systematisch erfassen und auf die energetische Bewertung achten. Die Zertifizierung nach der DIN EN ISO 15001 kann hierbei helfen. Sie ist die Grundlage für die Einführung eines Energiemanagementsystems. Es handelt sich hierbei um eine weltweit gültige Norm der “International Organization for Standardization (ISO)”. Sie soll Organisationen und Unternehmen beim Aufbau eines systematischen Energiemanagements helfen. Die Norm beinhaltet einen Energieplanungsprozess. Dieser definiert Energieziele sowie Aktionspläne. Die Zertifizierung bietet Unternehmen jeder Größe den Vorteil, dass sie die energiebezogene Leistung und den Verbrauch ständig verbessern können.

Für wen eignet sich eine Zertifizierung nach ISO 50001?

Unabhängig von der Größe und der Branche des Unternehmens eignet sich eine Zertifizierung nach ISO 50001 für jeden, der sein Energiemanagement optimieren möchte. Besonders sehr energieintensive Unternehmen können von der Norm profitieren. Diese Unternehmen unterliegen gesetzlichen Vorgaben und können die geforderten Rahmenbedingungen mit einem zertifizierten Energiemanagement erfüllen. Indem dein Unternehmen diese Rahmenbedingungen erfüllt, schützt du nicht nur das Klima, sondern kannst unter bestimmten Voraussetzungen auch Steuern sparen.

Kleine und mittlere Unternehmen besitzen mit einem Zertifikat nach den Anforderungen der Norm ISO 50001 außerdem einen Nachweis über die Reduzierung des Energieverbrauchs im Sinne des Energiedienstleistungs-Gesetzes.

Der Umgang mit Energiemanagementsystemen kann zeitaufwendig sein. Damit du dich anderen Aufgaben widmen kannst, kommen an dieser Stelle Energiemanagementbeauftragte ins Spiel.

Für die Einführung und Steuerung des EnMs braucht es einen Energiemanagemementbeauftragten.
Das Aufgabenfeld von Energiemanagementbeauftragten reicht weit über die Steuerung der EnMs hinaus.

Welche Aufgaben haben Energiemanagementbeauftragte?

Die Hauptaufgaben von Energiemanagementbeauftragten (EMB) liegen bei der Betreuung und Weiterentwicklung des Energiemanagementsystems nach ISO 50001. Sie führen das System ein und sorgen für dessen Aufrechterhaltung und die ständige Verbesserung der Energieeffizienz deines Unternehmen.

Wie alle bekannten Managementnormen basiert auch die ISO 50001 auf dem PDCA-Zyklus (Plan, Do, Check, Act). Damit ist es kompatibel zu anderen ISO-Normen. Regelübergreifende Anforderungen können damit gemeinsam umgesetzt werden. Zusammengefasst besteht der PDCA-Zyklus aus folgenden Punkten:

  1. Plan: Es werden erforderliche Ziele und Prozesse definiert und eine Energiepolitik für das Unternehmen festgelegt.
  2. Do: Ein Energiemanagementsystem wird eingeführt und betrieben.
  3. Check: Die eingeführten Prozesse und Verfahren werden überprüft. Im Anschluss werden Maßnahmen zur Korrektur und Vorbeugung ergriffen.
  4. Act: Die Optimierungsmaßnahmen werden umgesetzt. Das dient der ständigen Verbesserung des EnMS.

Einführung und Betreuung des EnMS nach ISO 50001

Wenn ein Energiemanagementsystem neu eingeführt wird, fungieren Energiemanagementbeauftragte als Projektleiterinnen. Vor der Einführung eines Energiemanagementsystems in deinem Unternehmen unterstützen Energiemanagementbeauftragte dich bei der Festlegung von Energiezielen. Außerdem muss das System in die Prozesse deines Betriebs integriert werden, damit es reibungslos funktioniert. Auch das ist Aufgabe des Energiemanagementbeauftragten. Die Einführung eines EnMS durch einen Energiemanagementbeauftragten kann auch zu einem verbesserten Image bei Kundinnen und Geschäftspartner*innen führen. Hierfür muss das EnMs produktbezogen ausgerichtet sein, wofür Energiemanagementbeauftragte Sorge tragen.

Wenn in deinem Unternehmen ein Energiemanagementsystem eingeführt wird, ist das zwangsläufig damit verbunden, dass finanzielle Ressourcen gebunden werden. Energiemanagementbeauftragte sorgen an dieser Stelle dafür, dass die Investitionen möglichst schnell wieder kompensiert werden. Die Kosteneinsparung ist eine der Auswirkungen, die das vom Energiemanagementbeauftragten betreuten EnMS auf dein Unternehmen hat.
Zur Betreuung eines Energiemanagementsystems zählen beispielsweise Anpassungen des Systems an geänderte Normen oder die Begleitung seiner Weiterentwicklung und Wartung im Unternehmen.

Überwachung des Energiemanagementsystems

Eine zentrale Aufgabe von Energiemanagementbeauftragten ist das Energiemonitoring. Eine Energiemanagement-Software kommt ihnen bei der Überwachung des Systems zugute. Wenn Leistungskennzahlen ermittelt und ausgewertet werden müssen, sind Energiemanagementbeauftragte an dieser Bewertung beteiligt. Relevant werden hier die Energieflüsse des Unternehmens, die aktuelle energiebezogene Leistung, die wesentliche Energie und deren Einsatzbereiche. Außerdem wird das Verbesserungspotenzial ermittelt.

Maßnahmen, die zur Verbesserung des Energiemanagements getroffen wurden, müssen regelmäßig überwacht und auf deren Wirksamkeit überprüft werden. Im Anschluss erarbeiten Energiemanagementbeauftragte Empfehlungen zur Verbesserung aus.

Dokumentation und Berichterstattung sind zwei zentrale Aufgaben Energiemanagementbeauftragter © Shutterstock, Andrey_Popov
Zwei zentrale Aufgaben von Energiemanagementbeauftragten sind Dokumentation und Berichterstattung. © Shutterstock, Andrey_Popov

Berichterstattung zur Leistung des Managementsystems

Eine weitere zentrale Aufgabe, die Energiemanagementbeauftragte erfüllen, ist die Berichterstattung. Der Stand, die Wirksamkeit und die Entwicklung des Energiemanagements werden dokumentiert. Die Berichterstattung geht im Anschluss an die Geschäftsleitung. Außerdem werden regelmäßig Energieberichte erstellt und Daten für Statistiken und Anträge erhoben. Auch Berichte zur rechtlichen Konformität des Systems sowie der Jahresenergiebericht werden angefertigt. Die Dokumentation dient nicht nur der Information der Geschäftsleitung. Die Berichte können auch die Politik und weitere interessierte Kreise erreichen. Damit sind Energiemanagementbeauftragte auch für die interne und externe Kommunikation über das Energiemanagementsystem hinaus verantwortlich.

Organisatorische Aufgaben

Für effizientes Energiemanagement ist eine gute Organisation nicht zu unterschätzen. Auch für diesen Bereich kommen Energiemanagementbeauftragte ins Spiel. Sie sorgen für einen frist- und termingerechten Ablauf.

Aufgaben im Bereich Personal

Energiemanagementbeauftragte sind der Geschäftsleitung zuzuordnen. Damit fallen auch Aufgaben, die das Personal betreffen in ihren Bereich. Sie leiten unter anderem das Energiemanagement-Team im Unternehmen. Damit das Team über relevante Informationen und Kompetenzen verfügt, koordinieren Energiemanagementbeauftragte Weiterbildungen zum Thema Energie. Auch in anderen Situationen fallen Kommunikations- und Moderationstätigkeiten in ihren Aufgabenbereich.

So sind sie Ansprechpartnerinnen, wenn es Verbesserungsvorschläge gibt oder Nichtkonformitäten auffallen. Energiemanagementbeauftragte sind jedoch nicht nur für interne Meldungen verantwortlich. Auch Kundinnen oder anderen interessierte Parteien stehen sie zur Verfügung, wenn es Kommunikationsbedarf gibt.

Da Kommunikation an ihrer Tagesordnung steht, sollten EMB neben Kenntnissen zum Thema Energie auch über soziale Kompetenzen verfügen. © Shutterstock, Gorodenkoff
Nicht zu unterschätzen für die Arbeit als EMB sind soziale Kompetenzen. © Shutterstock, Gorodenkoff

Welche Qualifikationen braucht es für die Position?

Nicht zu unterschätzen für die Rolle als Energiemanagementbeauftragter sind soziale und kommunikative Fähigkeiten. Außerdem sollten sie über die nötigen EDV-Kenntnisse verfügen.

Natürlich müssen Energiemanagementbeauftragte über ausreichende Qualifikation und Fachkompetenz im Bereich Energieeffizienz verfügen. Das Wissen erreichen sie beispielsweise durch eine Ausbildung in der Energietechnik. Auch ein abgeschlossenes naturwissenschaftliches Studium kann die Basis für die Arbeit als Energiemanagementbeauftragte*n darstellen.

Relevant für die Arbeit als Energiemanagementbeauftragte*n kann zudem die Personalzertifizierung nach ISO 50001 mit regelmäßiger Requalifizierung sein. In einem unabhängigen Verfahren werden fachliche Kompetenzen überprüft und bestätigt. Abgefragt werden können beispielsweise Begriffe, Definitionen und Grundlagen zum Thema Energie sowie Fakten über:

  • Energierecht,
  • Energiewirtschaft,
  • Inhalten und Anforderungen der ISO 50001,
  • der wirksamen Implementierung der Anforderungen der ISO 50001.

Damit ist sichergestellt, dass sie über das entsprechende energetische Wissen verfügen und sie ihrer Rolle gerecht werden. Mit dem Zertifikat können potenzielle Energiemanagementbeauftragte belegen, dass sie die Anforderungen an die Position erfüllen. Zudem kann das Zertifikat für gesteigertes Vertrauen bei Kund*innen und Geschäftspartnern sorgen.

Sind Energiemanagementbeauftragte für dein Unternehmen verpflichtend?

In der aktuellen Fassung der Norm DIN ISO 50001:2018 sind Energiemanagementbeauftragte nicht mehr vorgesehen. Im Jahr 2011 wurde die Rolle noch explizit gefordert. Trotzdem ist es sinnvoll, unter deinen Mitarbeitenden eine qualifizierte Person zu bestimmen, die für das Energiemanagementsystem verantwortlich ist.

Energiemanagement bringt nicht nur Vorteile für dein Unternehmen, sondern auch für die Umwelt. © Shutterstock, petrmalinak
Die wertvolle Arbeit der ENB sowie Energiemanagement generell bringen einige Vorteile mit sich – sowohl für dein Unternehmen als auch für die Umwelt. © Shutterstock, petrmalinak

Energiemanagement – ein nicht zu unterschätzendes Feld

Auch wenn du als Unternehmer*in seit einigen Jahren nicht mehr dazu verpflichtet bist, einen Energiemanagementbeauftragten in deinem Unternehmen zu benennen, hat die wertvolle Arbeit dieser Person einige Vorteile. Denn mit ihr hast du einen Profi an Bord, der dafür sorgt, dass dein Unternehmen energieeffizient wirtschaftet. Damit sparst du nicht nur Kosten und verbessert das Image deines Unternehmens gegenüber Kundinnen, sondern tust mit einem nachhaltigen Unternehmen auch der Umwelt etwas Gutes.

Die Deutsche Mittelstandsschutz arbeitet energieeffizient und nachhaltig

Auch wir achten auf eine Energieeffizienz in unserem Unternehmen. Denn der Schutz von Ressourcen und damit auch unserer Umwelt liegt uns am Herzen. Mit der Digitalisierung unserer Produkte bieten wir unseren Kund*innen die Möglichkeit, aktiv zum Klimaschutz beizutragen und ihre eigene Unternehmensnachhaltigkeit zu erhöhen. Denn der Austausch analoger Prozesse in der Arbeitssicherheit gegen digitale Produkte spart Kosten und kann helfen, Klimagase zu reduzieren und fossile Treibhausgasemissionen zu vermeiden. Mehr zu diesem Thema findest du auch in diesem Beitrag.
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