Bürojobs mit Schreibtischarbeit Gesunde Büroarbeit: So funktioniert’s auch in deinem Betrieb!

Schreibtischarbeit und Gesundheit sind zwei Begriffe, die sich grundsätzlich nicht vertragen, denn: Langes Sitzen macht erwiesenermaßen krank. Bei uns erfährst du, wie deine Mitarbeiter*innen und du trotzdem etwas für eure Gesundheit im Büro tun könnt.

  • 07.02.2020
  • Katharina Bonn

Die Arbeit am Schreibtisch ist aus dem Arbeitsalltag schlicht nicht mehr wegzudenken. Das Institut der deutschen Wirtschaft, kurz IW, belegte in einer Studie aus dem Jahr 2023, dass mehr als jede*r zweite Deutsche hauptsächlich an einem Büroarbeitsplatz arbeitet – und ein Rückgang dieses Trends ist nicht abzusehen. Grund genug, dass du dir als Arbeitgeber*in anschaust, weshalb es sich lohnt, sich mit dem Thema Gesundheit am Arbeitsplatz etwas genauer auseinanderzusetzen.

Das erfährst du in diesem Beitrag:

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Was beinhaltet Büroarbeit?

Die Büroarbeit zählt als ein zentraler Bestandteil der Unternehmensverwaltung und umfasst dabei alle Tätigkeiten aus dem Büroalltag. Allgemein, wird überwiegend, oder sogar fast ausschließlich im Sitzen gearbeitet und es sind keine – bzw, nur geringe – körperliche Anstrengungen erforderlich.

Aber unter Bürotätigkeiten fallen nicht nur reine Schreibtischarbeiten. Auch diese Aufgaben zählen zur Büroarbeit:

  • Verwaltung
  • Organisation
  • Planung
  • Beratung
  • Kaufmännische Tätigkeiten
Grafik mit Fakten über das Sitzverhalten der Deutschen. Die durchschnittliche Sitzzeit hat sich seit 2016 auf 1,5 Stunden verlängert. Männer weisen eine längere Sitzzeit als Frauen auf. Gesunde Büroarbeit ist also ein zunehmend wichtig werdender Teil, bei Bürotätigkeiten.
Durchschnittlich sitzen Deutsche ca. 9 Stunden am Tag während der Arbeit und Freizeit. Die Sitzzeiten haben sich seit 2016 immer weiter erhöht. Diese Zahlen zeigen, dass es besonders wichtig ist, Bewegung auch am Schreibtischarbeitsplatz zu fördern.

Warum ist das Thema Gesundheit am Arbeitsplatz so wichtig?

Die Büroarbeit nimmt also zu – und was bedeutet das für deine Mitarbeiter*innen? Sagen wir es mal so: Das lange Sitzen ist der Gesundheit deiner Mitarbeitenden nicht gerade zuträglich. Das Wissen darüber ist allerdings keine Neuheit. Wissenschaftler*innen fanden bereits in den 1950er Jahren heraus, dass in London arbeitende Busfahrer*innen, die berufsbedingt natürlich viel sitzen, einem doppelt so hohen Herzinfarktrisiko ausgesetzt waren wie Schaffner*innen, für die Bewegung zum Berufsalltag gehört.

Eine Studie des RKI aus den Jahren 2019 und 2020 untermauert diese Behauptung noch weiter: Das Sitzen ist zunehmend als Risikofaktor für die Entstehung von Krankheiten sowie einer erhöhten Sterberate anzusehen. Hervorgehoben wird hier besonders die Verbindung zwischen erhöhten Sitzzeiten und geringer körperlichen Aktivität.

Das Problem: Viele Menschen bewegen sich auch nach Feierabend nicht ausreichend, da sie mit dem Bus oder dem Auto zur Arbeit fahren. Selbst ein regelmäßiger Besuch im Fitnessstudio schützt nicht vor den gesundheitlichen Folgen von zu langem Sitzen. Wie schafft man es also, mehr Bewegung in den Arbeitsalltag zu integrieren und welche Aspekte sollten für gesunde Büroarbeit noch beachtet werden?

Eine Mitarbeiterin sitzt an ihrem Büroarbeitsplatz und arbeitet am Laptop, auf dem Tisch sind Hanteln und ein Glas Wasser. Beides förderlich für gesunde Büroarbeit. © Shutterstock, Andrey_Popov
Körperliche Aktivität und eine ausgewogene Ernährung, können zu einer gesunden Büroarbeit beitragen. © Shutterstock, Andrey_Popov

Was sind 10 Tipps für gesunde Büroarbeit?

Du kennst womöglich die Aussage: „Ich habe Rücken”. Das ist nicht nur eine dahingestellte Floskel, sondern die Realität für viele Mitarbeiter*innen aus dem Büro – sie zählt zu den bekanntesten Volkskrankheiten in Deutschland. Gerade deswegen solltest du als Arbeitgeber*in präventiv handeln, um schwerwiegende oder langfristige Schäden bei deinen Mitarbeitenden zu vermeiden.

Oft ist die Haltung ausschlaggebend, insbesondere, wenn Mitarbeiter*innen während der Arbeit viel sitzen. Fehlstellungen, wie ein schiefes Sitzen, eine verkrampfte Schulterpartie oder eine falsche Kopfneigung können gesundheitliche Schäden verursachen. Aber mit diesen zehn Tipps, klappt die gesunde Büroarbeit auch bei dir am Arbeitsplatz:

  1. Bewegen, bewegen, bewegen! – Mehr Bewegung am Arbeitsplatz
    Unser Körper ist anatomisch nicht für ein langes Sitzen ausgerichtet. Unsere Vorfahren hatten nicht viel Zeit zu sitzen, denn sie mussten auf die Jagd gehen, Früchte sammeln und ihr Land bestellen. Um dem gesundheitsschädlichen Dauersitzen entgegenzuwirken, sollte man laut Dale S. Bond und seinem Forscherteam von der Brown University nicht länger als eine halbe Stunde am Stück sitzen. Nach Ablauf der dreißig Minuten heißt es deshalb: Drei Minuten lang bewegen!

    Ermutige deine Mitarbeiter*innen dazu, die Treppen anstatt des Fahrstuhls zu nehmen und zu den Kolleg*innen ins Büro zu gehen und nicht bei jeder Angelegenheit zum Telefonhörer zu greifen.

    Was du als Arbeitgeber*in noch tun kannst? Es gibt einige Maßnahmen, um den Arbeitsplatz bewegungsfreundlicher zu gestalten. Einige Unternehmen sind bereits im Besitz von sogenannten „Walkstations“. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus einem Schreibtisch und Laufband, das auf jeden Fall für ausreichend Bewegung sorgt.

    Wenn das nicht möglich oder zu aufwendig ist, hilft es auch schon, Fußwippen unter den Schreibtischen zu platzieren. Auf diesen kleinen „Steppern“ können deine Mitarbeiter*innen ihre Beine bewegen, ohne dass es die anderen Kolleg*innen stört. Auch für die Venenfunktion ist eine Fußwippe gut.
  2. Gesundheitsförderndes und ergonomisches Büromobiliar anschaffen
    Eine Fußwippe bringt allerdings gar nichts, wenn deine Mitarbeiter*innen keinen guten Schreibtisch besitzen. Normalerweise hat ein fester Schreibtisch eine Höhe von 72 Zentimetern. Besser ist es jedoch, Schreibtische anzuschaffen, deren Höhe verstellbar ist – im Bestfall sogar so weit, dass deine Mitarbeiter*innen im Stehen arbeiten können.

    Selbst wenn der Tisch nicht auf Standhöhe einstellbar ist, ist es wichtig, dass er in jedem Fall an die Stuhlhöhe angepasst werden kann. Wichtig: Die Fläche des Tisches muss gerade bleiben. Dabei sollten die Unterarme und Handgelenke auf der Tischfläche liegen. Außerdem solltest du darauf achten, dass die Schreibtische nicht aus Glas sind oder eine reflektierende Oberfläche haben, denn dann wird das einfallende Licht zu sehr gespiegelt.

    Und wie sieht es mit dem Schreibtischstuhl aus? Auch dieser sollte individuell eingestellt werden können. Bei der Rückenlehne ist es wichtig, dass sie eine ergonomische Form hat. Generell darf der Stuhl nicht zu klein sein und auch die Beine müssen genügend Platz haben. Mehr Informationen über einen ergonomischen Bürostuhl, kannst du in diesem Beitrag nachlesen.

    Bei der Anpassung solltest du folgende Dinge beachten:

    • Der Winkel zwischen dem Oberkörper und den Oberschenkeln sollte im besten Fall ca. 120 Grad haben
    • Die Knie müssen um 90 Grad angewinkelt werden können
    • Die Füße müssen flach auf dem Boden abgestellt werden
    • Die Lehne des Stuhls sollte auf einer Höhe mit der Schreibtischfläche sein
    • Zwischen der Tischkante und den Oberschenkeln sollte genügend Platz sein
      Auch einmal im Stehen zu arbeiten, hilft schon viel. © Shutterstock, Inegvin
  3. Während der Büroarbeit viel trinken
    Gehörst du auch zu den Kandidat*innen, die gerne einmal vergessen, etwas zu trinken? Sowohl du als auch deine Mitarbeiter*innen solltet daran denken, dass es wichtig ist, den Flüssigkeitshaushalt des Körper beständig aufzufüllen. Dabei solltest du mindestens 1,5 Liter am Tag trinken, und zwar am besten Wasser. Süße Säfte, Cola, Fanta und Co hingegen nur in Maßen, da sie wahre Kalorienbomben und deiner Gesundheit nicht zuträglich sind.

    In Deutschland kann man Leitungswasser in den meisten Fällen unbedenklich trinken – ansonsten solltest du als Arbeitgeber*in in Erwägung ziehen, deinen Mitarbeitenden die Getränke zu spendieren. Das ist nicht nur wichtig für die Gesundheit, sondern letztendlich auch für die Produktivität bei der Arbeit.

    Übrigens: Die allgemeine bekannte Aussage, dass Kaffee dem Körper Wasser entzieht, stimmt nicht. Du darfst den leckeren Muntermacher also gerne ganz ohne schlechtes Gewissen weiter genießen. Und wie viel Kaffee ist nun zu viel Kaffee? Die Antwort: Etwa 400 Milligramm Koffein am Tag dürfen von gesunden, erwachsenen Menschen konsumiert werden. Das sind circa drei bis vier Tassen Filterkaffee. Dazu muss aber auch gesagt werden, dass der Koffeingehalt je nach Kaffeesorte, Röstung und der Art der Zubereitung variieren kann.

  4. Gesunde Ernährung ist das A und O, auch im Büro
    Wer gesund bleiben möchte, muss sich auch gesund ernähren. Eine schlechte Ernährung begünstigt auf Dauer Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, Diabetes, Allergien und andere Krankheiten. Das Problem: Wie vereint man den stressigen Berufsalltag mit einer gesunden Ernährung?

    Wenn es wieder einmal schnell gehen muss, greifen wir in unserer Mittagspause ja doch gerne wieder zu Pizza, Pommes und Co. Das ist jedoch nicht nur ungesund, sondern führt auch zum altbekannten Mittagstief, das dich und deine Mitarbeiter*innen daran hindert, produktiv weiterzuarbeiten.

    Auch wenn du nicht bestimmen kannst, was deine Angestellten essen, kannst du mit der Bereitstellung von gesunden Snacks zu einer ausgewogenen Ernährung im Berufsalltag beitragen. Stelle in deinem Betrieb Nüsse und Obst zur Verfügung, damit öfter mal zu den Power- und Vitaminlieferanten und nicht immer nur zur Schokolade gegriffen wird – auch wenn ein Stück Schokolade ab und zu natürlich auch erlaubt sein sollte.

  5. Pause ist Pause
    Und wie sieht es mit der Mittagspause aus? Einige Arbeitgeber*innen nutzen die Zeit, um mit ihren Mitarbeiter*innen über anstehende Projekte, Meetings und anderes zu reden. Keine gute Idee, denn es gibt einen Grund, warum die Pausenzeit gesetzlich vorgeschrieben ist. Sowohl du als auch deine Mitarbeiter*innen sollten diese Zeit nutzen können, um auf andere Gedanken zu kommen und von der Arbeit abzuschalten.

    Besonders gut ist es für die Gesundheit, wenn die Pausenzeit für einen kurzen Spaziergang, eine Yogastunde oder Fitnesseinheit genutzt wird. Vielleicht habt ihr in euren Büroräumen ja noch Platz, um ein paar Geräte unterzubringen. Egal auf welche Weise – Bewegung in der Pause ist immer gut!

  6. Ein kurzes Nickerchen machen
    Hast du auch gerade gedacht, dass das zwar verlockend, aber doch nach einer sehr kuriosen Idee klingt? Im asiatischen Raum gehört der sogenannte „Powernap” schon länger zum Arbeitsalltag dazu und hat sich bewährt. Denn eine kurze Ruhepause hat eine positive Auswirkung auf Herz und Kreislauf, reduziert Stress und hinterher hat man mehr Energie zum Weiterarbeiten.

    Gute Gründe, deinen Mitarbeiter*innen eine kurze Ruhepause nach dem Mittagsessen zu erlauben. Allerdings ist es wichtig, nicht länger als 10 bis 20 Minuten zu schlafen, damit man gestärkt und nicht noch müder als zuvor wieder an die Arbeit gehen kann.
    Einmal kurz verschnaufen: Dafür ist ein Powernap bestens geeignet. © Shutterstock, Andrey_Popov
  7. Genügend Licht in deine Büroräume lassen
    Den ganzen Tag in einem abgedunkelten Büro zu sitzen macht nicht nur müde, sondern ist auch ungesund. Darum heißt es: Gardinen auf, Jalousien hoch und hallo Sonnenlicht! Das Tageslicht sorgt garantiert gleich für bessere Laune.

    Außerdem solltest du ab und zu stoßlüften, denn frische Luft bringt neue Inspiration und sorgt dafür, dass die Keime in der Luft nach draußen gelangen. Darauf sollten du und deine Mitarbeiter*innen vor allem in der Erkältungssaison achten.

  8. Ruhe einfordern
    Zu einem gesunden Arbeitsalltag gehört nicht nur die physische, sondern auch die psychische Gesundheit. Gerade in Gemeinschaftsbüros kann es manchmal ganz schön laut werden. Mit den Kollegen und Kolleginnen zu plaudern ist zwischendurch schön, aber wenn man sich konzentrieren muss, kann ein Großraumbüro auch ganz schön anstrengend sein.

    Ermutige deine Mitarbeiter*innen dazu, offen zu kommunizieren, wenn sie sich etwas mehr Ruhe wünschen. Vielleicht wäre es auch sinnvoll, ein Büro zu haben, in dem ausschließlich Stillarbeit erfolgt. Auch ein Homeofficetag kann sinnvoll sein, wenn man ungestört arbeiten muss – sowohl für dich als auch für deine Mitarbeiter*innen.

  9. Kommunikation als Mittel gegen Stress
    Wo es Zeitdruck und Fristen gibt, entsteht schnell Stress, der auf Dauer krank machen kann. Biete deinen Mitarbeitenden an, dass sie jederzeit mit dir reden können, wenn sie sich überfordert fühlen und das Arbeitspensum zu viel wird.

  10. Lachen ist gesund!
    Neben all den Pflichten und Aufgaben sollte auch der Spaß bei der Arbeit nie zu kurz kommen. Lachen ist erwiesenermaßen gesund und Mitarbeiter*innen, die Freude an ihren Tätigkeiten empfinden und mit den Kolleg*innen lachen können, arbeiten produktiver. Wie du den Arbeitsalltag für deine Mitarbeiter*innen angenehmer gestalten kannst und was das noch für positive Effekte haben kann, verraten wir dir in diesem Beitrag.
Wichtig: Alle halbe Stunde für drei Minuten bewegen! © Shutterstock, Andrey_Popov
Ein gutes Gesundheitsmanagement wirkt sich auch positiv auf die Leistungsfähigkeit aus. © Shutterstock, Andrey_Popov

Wie kannst du die Gesundheit deiner Mitarbeiter*innen noch schützen?

Wir hoffen, dass unsere Tipps hilfreich sind und von deinen Mitarbeiter*innen gut angenommen werden. Noch mehr sinnvolle und informative Gesundheitstipps für dich und dein Unternehmen findest du in unserem Magazin.

Als Unternehmer*in bist du dazu verpflichtet, den Arbeitsplatz für deine Mitarbeitenden sicher zu gestalten. Dazu gehört die Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung, um die Arbeitssicherheit gewährleisten zu können. Die Einhaltung der arbeitssicherheitstechnischen Auflagen wird bei Begehungen der Berufsgenossenschaften überprüft.

Gerne unterstützen wir von der Deutschen Mittelstandsschutz dich bei der Vorbereitung auf eine Begehung und bei der Bestellung von Betriebsärzt*innen und einer Fachkraft für Arbeitssicherheit. Mit unserer Soforthilfe erreichst du uns rund um die Uhr bei allen Fragen rund um die Prüfung durch die Berufsgenossenschaft.

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Beitragsbild: © Shutterstock, Andrey_Popov

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