Tag der Rückengesundheit Was hilft gegen Rückenschmerzen?

Am 15. März ist der Tag der Rückengesundheit. Ein Großteil der deutschen Arbeitnehmer und -geber verbringt viel Zeit im Sitzen, und das ist alles andere als gut für die Gesundheit. Wir verraten dir, wie du deinen Rücken stärken kannst und Schmerzen vorbeugst.

  • 15.03.2020
  • Katharina Bonn

Vielleicht hattest du auch schon einmal einen Hexenschuss oder einen Bandscheibenvorfall. Und selbst wenn nicht: Gewöhnliche Rückenschmerzen sind auch schon unangenehm genug. Der DAK Gesundheitsreport zeigte für das Jahr 2018, dass Rückenschmerzen die zweithäufigste Ursache für krankheitsbedingtes Fehlen waren. Auch die Anzahl der stationären Behandlungen haben sich laut Report seit 2007 um 80 Prozent erhöht. Die gute Nachricht ist: Mit ein paar Maßnahmen ist es möglich, Rückenschmerzen effektiv vorzubeugen. Darauf macht auch der Tag der Rückengesundheit aufmerksam.

Von wem wurde der Tag der Rückengesundheit ins Leben gerufen?

Dieser wichtige Aktionstag wurde vom Bundesverband deutscher Rückenschulen sowie der Aktion Gesunder Rücken initiiert und findet jährlich am 15. März statt. Das Thema Rückengesundheit wird durch Aktionen, Workshops und unterschiedliche Veranstaltungen ins Bewusstsein der Menschen gerückt.

Bewegung muss sein: Durch langes Sitzen bekommen wir Rückenschmerzen. © Shutterstock, Africa Studio
Wenn du viel vor dem PC sitzt, verspannst du schnell und bekommst in der Folge Rückenschmerzen. © Shutterstock, Africa Studio

Was hat unsere Arbeit mit dem Thema Rückenschmerzen zu tun?

Wenn du die Zeit am Arbeitsplatz ausschließlich vor dem Computer verbringst, weißt du, vermutlich, wovon wir sprechen. Nach einer gewissen Zeit machen sich Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich bemerkbar, die schließlich zu Rückenschmerzen werden. Es ist aber auch kein Wunder, schließlich ist unser Körper nicht darauf ausgerichtet, den ganzen Tag nur zu sitzen. Man denke nur an unsere Vorfahren, die ihren Alltag mit Jagen und Sammeln verbracht haben und gar keine Zeit hatten, so viel zu sitzen. Wir hingegen sitzen nicht nur im Büro, sondern meistens auch auf dem Weg dorthin. Durch das viele Sitzen verbrauchen wir nur wenige Kalorien und der Stoffwechsel wird nicht richtig angekurbelt. Auch das Kreislaufsystem wird heruntergefahren. Die Folge? Langes Sitzen begünstigt Stoffwechsel- und Herz-Kreislauferkrankungen.

Das lange Sitzen am Schreibtisch ist allerdings nur ein Teil des Problems. Denn seien wir mal ehrlich: Auch unsere Körperhaltung vor dem PC ist nicht immer die beste. Oft sitzen wir gekrümmt vor dem Bildschirm und verspannen dadurch noch mehr. Verspannungen können aber auch durch eine psychische Belastung hervorgerufen werden. Wer ständig unter Druck steht, viele Termine zu bewältigen hat und die nächste dringende Frist einhalten muss, verspannt ebenfalls schnell einmal. Ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Arbeit und Entspannung ist daher notwendig.

Woran liegt es, dass schwangere Frauen Rückenschmerzen haben?

Die Schwangerschaft ist für Frauen eine schöne, aber auch eine anstrengende Zeit, denn neben Übelkeit sind auch Rückenschmerzen oftmals ein Begleiter. In diesem Fall entstehen die Rückenschmerzen durch das Wachstum des ungeborenen Kindes. Die Gelenke und Muskeln sind der Mehrbelastung ausgesetzt, was sich in Schmerzen im Rückenbereich bemerkbar macht. Ein weiterer Grund für Reizungen in der Lendenwirbelsäule ist die Tatsache, dass sich Bänder und Muskeln im Bauch sowie dem Becken lockern.

Wenn eine deiner Mitarbeiterinnen schwanger wird, gilt es für dich als Arbeitgeber übrigens einiges zu beachten. Der Arbeitsplatz darf weder die Gesundheit der werdenden Mutter noch die des ungeborenen Kindes gefährden. Um entsprechende arbeitssicherheitstechnische Vorsorgemaßnahmen zu treffen, muss eine Gefährdungsbeurteilung des Arbeitsplatzes vorliegen – und das schon im Vorwege.

Woran liegt es, dass mit einer Grippe auch Rückenschmerzen einhergehen. © Shutterstock, Africa Studio
Wer an einer Grippe erkrankt, hat oftmals auch Rückenschmerzen. © Shutterstock, Africa Studio

Warum haben wir bei einer Grippe oft Rückenschmerzen?

Eine Grippe geht mit Fieber und Husten einher. Zu allem Übel kommen dann auch noch Rücken- und Gliederschmerzen hinzu. Doch warum ist das eigentlich so? Wenn wir krank sind, ist unser Körper schwer damit beschäftigt, gegen die Viren anzukämpfen. Dabei sendet der Körper Botenstoffe aus, die die Immunabwehr anregen. Dazu gehören auch Prostaglandine, die wiederum bewirken, dass Nerven und die Schmerzrezeptoren gereizt werden. Die Folge daraus sind schmerzende Muskeln und Gelenke.

Ein weiterer Grund, warum der Rücken bei einer Grippe schmerzt, liegt bei den weißen Blutkörperchen. Im Normalfall haben diese die Aufgabe, Muskelfasern zu erneuern und zu reparieren. Wenn wir krank sind, werden sie jedoch dafür gebraucht, gegen die Viren anzukämpfen. Unsere schmerzenden Muskeln zeigen uns, dass diese Reparaturarbeiten gerade nicht ausgeführt werden können.

Für dich als Arbeitgeber stellt die saisonale Grippewelle nicht nur eine gesundheitliche Herausforderung dar, sondern auch eine personelle. Wenn sich deine Mitarbeiter gegenseitig anstecken, kommt es schnell einmal zu Engpässen in der Besetzung. Aus diesem Grund solltest du dir überlegen, eine betriebliche Impfmaßnahme anzubieten. In diesem Beitrag erfährst du mehr darüber.

Und was hilft nun gegen Rückenschmerzen?

Mit diesen fünf Tipps kannst du akuten Rückenschmerzen wirksam entgegenwirken.

  1. Schaffe Entlastung für deine Wirbelsäule

    Bei Rückenschmerzen ist es wichtig, dass du deine Wirbelsäule entlastest und die Muskulatur entspannst. Das kannst du machen, indem du dich hinlegst und deine Unterschenkel hochlagerst. Am besten ist es, wenn du deine Beine dabei im rechten Winkel ablegst. Dadurch ist es den Bandscheiben möglich, Flüssigkeit aufzunehmen und dadurch wieder besser abpuffern zu können. In jedem Fall solltest du dich aber mit einem Arzt oder Physiotherapeuten absprechen, damit du keine falsche Bewegung machst.

  2. Bewege dich ausreichend

    Wenn man Schmerzen hat, möchte man sich am liebsten gar nicht bewegen. Der Gedanke, sich schonen zu wollen, ist allerdings falsch, denn ein wenig Bewegung tut in jedem Fall gut. Das liegt daran, dass dadurch die Durchblutung gefördert wird und schädliche Stoffe abtransportiert werden. Am besten ist es, wenn du dich auch diesbezüglich mit einem Arzt oder Physiotherapeuten absprichst.

  3. Gehe nicht in eine Schonhaltung

    Womit wir gleich beim nächsten Punkt wären. Eine Schonhaltung einzunehmen, ist für deine Schmerzen nämlich ganz und gar nicht förderlich. Das liegt daran, dass wir durch die vermeintlich schonende Haltung nur noch mehr verspannen, was sich wiederum negativ auf unsere Rückenschmerzen auswirkt. Dein Arzt oder Physiotherapeut kann dir sagen, wie du eine Schonhaltung am besten vermeiden kannst.

  4. Nutze die Kraft von Wärme

    Wärme entspannt die Muskulatur am besten. Bei Rückenschmerzen tut ein warmes Bad mit einem muskelentspannenden Zusatz ganz besonders gut. Alternativ kannst du auch ein feuchtes Tuch auf die schmerzende Stelle legen und darüber eine Wärmflasche. Dadurch gelangt die Wärme besonders effektiv ins Gewebe und deine Muskeln können sich entspannen.

  5. Last but not least: Trainiere deinen Rücken

    Ein ganz besonders wichtiges Mittel gegen Rückenschmerzen lautet zielgerichtetes Training. Es gibt Übungen, mit denen du deinen Rücken nach und nach stärken kannst. Gleichzeitig mobilisierst du die Gelenke deiner Wirbelsäule und dehnst verkürzte Muskeln. Auch in diesem Fall ist es sinnvoll, wenn du die Übungen mit einem Experten besprichst.

Wenn deine Schmerzen nicht besser werden, solltest du zu einem Arzt gehen. © Shutterstock, ESB Professional
Bei länger andauernden Rückenschmerzen sollte ein Arzt aufgesucht werden. © Shutterstock, ESB Professional

Wann ist es Zeit, zum Arzt zu gehen?

Wenn die oben genannten Maßnahmen so gar nicht helfen wollen, ist es sinnvoll einen Arzt aufzusuchen – sofern du das für die korrekte Ausführung der Übungen nicht sowieso schon getan hast. Auch für den Fall, dass nach einem Unfall Rückenschmerzen auftreten, muss ein Arzt aufgesucht werden. Dasselbe gilt, falls schwere Vorerkrankungen vorliegen und die Rückenschmerzen dann dazukommen.

Wie kann man Rückenschmerzen verhindern?

Wenn die Rückenschmerzen erst einmal überstanden sind, sollen sie natürlich auch nicht so schnell wiederkommen. Das Zauberwort, um das zu erreichen, heißt Bewegung. Wie oben bereits beschrieben, kann der Besuch einer Rückenschule und regelmäßige Bewegung im Alltag viel bewirken. Darüber hinaus gibt es noch andere sanfte Sportarten, bei denen deine Gelenke nicht zu sehr strapaziert werden. Dazu gehören Schwimmen, Nordic Walking und Radfahren. Neben Sport ist auch eine gesunde Ernährung wichtig. Überflüssige Kilos belasten unsere Gelenke und auch den Rücken stark. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie du und deine Mitarbeiter euren Arbeitsalltag gesünder gestalten könnt, können wir dir diesen Beitrag empfehlen.

Beitragsbild: © Shutterstock, wavebreakmedia

Weitere Themen aus diesem Artikel